Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. | |
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Priester.
in leichten Nebelduft zerrinnen werden.
Was ist so flüchtig als des Volkes Sinn?
Auf seinen Unbestand nur baut man sicher.
Ein edler Muth ergreift die Zügel leicht,
Doch nur die Klugheit bricht des Sieges Frucht
und weiß der Meinung Ebb und Fluth zu prüfen.
Mit sichrer Klugheit lenkt ein edler Mann
der Kleinen Kurzsinn, und der Bösen Tücke.
als eine Wolk’ am blauen Horizont,
die Menschen seh’n sie staunend, zweifelnd an,
ob wohl aus ihrem dunkeln Schooß ein Blitz
sich schlängeln wird, ein Regen sich ergießen?
der Weis’ und Gute Segen, nahet sich
mit stiller Liebe heiligem Vertrauen.
Die Arglist und der Eigennutz entflieh’n
aus eines Edlen, Klugen stillem Kreis;
erkennen sie sich fremden Zwecken dienend.
Dem Starken naht sich kein verkehrter Sinn,
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_292.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)