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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. | |
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des heilgen Herzens Kraft im innersten
zu schaun, durch Glauben, Anbetung zu nähren,
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ihm Spiegel seiner Gottheit seyn – ist dasnicht höhres Sein, nicht ew’ge Lebensfülle?
Irene.
Und können Götter solche Liebe trennen?
O laß mich ihm dein heilig glühend Herz
enthülln – daß euer starkvereinter Sinn
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Unmöglichkeit besiege –
Lidia.
O wozu
den Theuren klar und schmerzlich fühlen lassen
daß sich ein liebend Herz um ihn verzehrt?
Die Liebe birgt sich nicht, entströhmt dem Herzen
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in allgewalt’ger Sonnenwärm’ und leuchtetin unsres Lebens leisester Bewegung.
Er fühlet sich geliebt, und schweigt – so laß
mich dieses Schweigens stumme Warnung ehren,
als seines innren Herzens Regel, als
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Geboth des ernsten Schicksals guter Götter –
Irene.
Es schmiegt sich allzuleicht dem zarten Sinn,
ein stilles Dulden, eh’ der Muth versuchte.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_253.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_253.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)