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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Suffetenamts, so muß Samuel zur Zeit, da er sich durch jenen Orakelspruch hob, wenigstens dreyßig Jahre alt gewesen seyn. Nach den Sitten der Hebräer war auch nur vom dreyßigsten Jahr an die Unmündigkeit geendigt, und früher pflegte nicht leicht jemand als öffentlicher Rathgeber des Volks hervorzutreten oder gehört zu werden, wie dieses Stufenjahr deswegen selbst aus der Lebensgeschichte von Jesus bekannt ist.

So konnte Samuel damals allerdings Plane auf das Ansehen eines Volksanführers machen. Auch Jugend hinderte ihn nicht, die Früchte davon zu genießen. Da durch die beynahe gänzliche Erlöschung der Familie von Eli, welche theils in der Schlacht gegen die Philistäer, theils aber auch zu Haus durch Jammer dahingerafft wurde, die Nation ohne einen ordentlich bestimmten Oberrichter war, gerade jetzt am meisten ein gemeinschaftliches Haupt bedurfte, und dies in niemand besser, als

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_119.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)