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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

weil man gegen ihn als Nichtpriester offener seyn konnte. Er weiß es, daß schon sogar ein Prophet im drohendsten Ton mit Eli über seiner Söhne Vergehungen gesprochen hatte. Diese kennt er als unverbesserlich. Der Vater wankt dem Grabe zu. Jetzt ist der Augenblick, wo er sich selbst dem Volke wichtig machen, und von der Stelle des Dieners und Wächters im Heiligthum sich in den Rang eines von der Gottheit aufgerufenen Vertheidigers der Rechte der Nation hinaufschwingen kann. Eli’s Gemüth kennt er gut genug, um ihm selbst diesen Gottesruf an sich glaublich zu machen. Und wenn ihn der Oberpriester als Propheten anerkannte, wie viel mehr mußte das Volk ihn dafür annehmen, da er gerade ganz sprach, was das Volk selbst zu wünschen Ursache hatte. So trat er mit jenem erschütternden Orakelspruch vor Eli hin. Diesen selbst zu kränken, war sehr wahrscheinlich sein Zweck nicht. „Sage ich ihm nicht ungefähr eben dies,“ konnte Samuel denken, „was ihm

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_115.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)