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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Zeuge und Mitschuldiger, ihr Erzieher zu Unthaten gewesen, so würde er alsdann kaum die Quaal verdient haben, gerade aus dem Munde eines kindlich erzogenen Lieblings, eines Jünglings, welcher alles, was er war, ihm zu danken hatte, jene schreckenvolle Erwartungen anhören zu müssen. Denn solche Drohungen von zahllosem Unglück sind peinigender als all der kommende Jammer selbst. Aber Eli hatte höchstens durch Nachgiebigkeit gegen seine Söhne, so lange sie noch jünger gewesen waren, gefehlt. Jetzt waren nicht einmal Drohungen von aussen nöthig, um zu bewirken, daß er sie zum Besten des Volks ermahnte, und von ihrem Leichtsinn, vom Mißbrauch ihrer Richtergewalt, von Entheiligung der Priesterwürde abmahnte. Er that alles dies, wie die Geschichte sagt, von selbst; leider! ohne Erfolg. Und wenn Drohungen je noch etwas wirken sollten, so hatte der prophetische Patriot, für welchen dies schiklich und Pflicht war, auch diese schon angewandt. Wozu denn nun die wundersame Wiederholung derselben

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_107.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)