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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Prometheus weniger schuldlos, mehr als Betrüger, Jupiter zu sehr als Betrogener. Er soll Mitleid und Theilnahme erwecken, und muß sich nicht, der dramatischen Absicht zuwider, von einer verächtlichen Seite zeigen.


Ueber
die dritte Scene.

Die herrschende Vorstellung, die sich durch das ganze Stück verwebt, ist: Prometheus leidet schuldlos. Dies hören wir in seinen letzten Worten am Ende der Handlung, dies ist der Hauptinhalt der gegenwärtigen Scene. Um seine Unschuld noch in ein helleres Licht zu stellen, zeigt er sich auch als einen Wohlthäter Jupiters, und den Vater als einen Undankbaren. Er will die rebellischen Titanen zu friedlichern Gesinnungen bringen, tritt auf die Seite des neuen Herrschers, räth ihm, seine Feinde in den Tartarus hinab zu stürzen; und doch nimmt dieser bey seinem nachmaligen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_085.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)