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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Dein Aug die Zukunft ab, zu Handlungen entschließt

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Freythätig sich dein Geist. Nur Wahn kann dir den Glauben

An dich, die Welt und ihren Meister rauben.

     Erhabnes Loos! Nicht Mittel nur allein,
Bedingt mit deiner Kraft, mit deinem Seyn und Leben
An die Despotenhand der Macht dahin gegeben,

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Nein selber Zweck des großen Alls zu seyn!

Ich bin: Hier stehe still, bewundernder Gedanke!
Zwar zugemessen ward mir nur ein Tropfe Zeit.
Eng ist sie meines Seyns, wie meines Wissens Schranke,
Doch floß er aus und fließt in eine Ewigkeit,

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und wuchern kann für sie die thatenreiche Zeit.

Daß Wesen außer mir, in tausendfacher Art,
Verstandlos hier, dort mit Verstand gepaart,
Und daß mit leisern hier, und dort mit lautern Schlägen
Des Lebens Pulse weit umher sich regen,

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Daß eine weite reiche Welt
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_035.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)