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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Gefürchtete einer ungestörten und vortheilhaften Ruhe genießen kann, und deswegen arbeitete er mit so großer und unermüdeter Sorgfalt an der Verbesserung seines Kriegswesens. Gustavs Lage machte ihm diese Vorsicht nothwendiger als jedem andern Monarchen. Auf der einen Seite lauerte ein eifersüchtiger Nebenbuhler auf jede Gelegenheit die Macht eines beneideten Nachbars zu schwächen, auf der andern wohnte ein barbarisches Volk, welches nur durch die Furcht abgehalten werden konnte, die nächsten Provinzen durch unaufhörliche Plünderungen zu verwüsten, und gegen ihm über stand ein König, der seine Krone mit Gewalt an sich zu reißen strebte. In diesen Verhältnissen ist es in der That zu bewundern, wie Gustav so viel für die Gesetzgebung, für die innre Staatswirthschaft, für den Handel, die Künste und die Wissenschaften in seinem Lande thun konnte; die letzteren waren besonders sein Augenmerk, und er unterstützte sie nicht nur durch die besten Einrichtungen, sondern er munterte auch seine Unterthanen

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_348.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)