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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

war nach der damaligen Art außerordentlich gut befestiget, mit allen möglichen Vorräthen und mit einer zahlreichen Besatzung versehen, welche durch den Enthusiasmus der Bürger für die katholische Religion, die Stephan Bathori hier wieder eingeführt hatte, auf das nachdrücklichste unterstützt wurde. Diese Belagerung kostete dem König unglaubliche Mühe. Wenn die Schweden mit kühnem Muth angriffen, so vertheidigte sich die Stadt mit der unerschrockensten Herzhaftigkeit. Die Belagerer mußten unerhörte Beschwerden ausstehen, aber sie übernahmen sie gern, da ihr König nicht nur die Gefahr, sondern auch sogar die Arbeiten mit ihnen theilte. Der tapfre Krieger, der mit Freuden dem Feind im offnen Felde begegnet, wird oft durch die Mühseligkeiten einer Belagerung abgeschreckt, wo man ihn das Schwerdt bey Seite legen heißt, um mit dem Grabscheid zu arbeiten. Gustav wollte seinem Heere kein Recht zu der Klage geben, daß Arbeiten, die jeder gern durch Kampf abkaufen würde, nur die niedere

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_342.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)