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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

die Ritter in dieser Provinz von dem Orden unabhängig, und Wilhelm von Plettenberg, ihr Heermeister, wurde Reichsfürst und Souverain von Liefland. Einer seiner Nachfolger, Wilhelm von Fürstenberg, nahm die lutherische Religion an, und gab dadurch Gelegenheit zu den Kriegen, die Liefland viele Jahre hindurch unglücklich machten. Sigismund August, der letzte Jagellonische König von Pohlen, suchte unter dem Vorwand des Glaubens sich eine Provinz zu unterwerfen, die ihm sehr bequem gelegen war, und die Rußen verwüsteten sie durch verheerende Einfälle. Gotthard Kettler, der letzte Großmeister, mußte sich endlich in die Arme des Königs von Pohlen werfen, ihm sein Land abtreten, und mit dem Herzogthum Kurland, welches er als ein Pohlnisches Reichslehn erhielt, sich begnügen.

Sigismund August vertrieb nun die Russen aus dem größten Theil von Liefland, aber es war noch eine mächtige Partey in diesem Lande, die in die Vereinigung mit

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_339.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)