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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Wahl. Gustav schien den Bitten seiner Mutter Gehör geben zu wollen, dennoch wurde es ihm noch immer sehr schwer, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß er jetzt eine unersteigliche Scheidewand zwischen sich und seiner Geliebten aufrichten sollte. Birkholt, sein Agent am Berlinischen Hofe, hatte ihm ein Gemählde von der Prinzessinn Marie Eleonore geschickt, welches die reizende Schilderung, die er von ihr machte, bestätigen sollte. Gustav ließ der Schönheit dieses Bildes Gerechtigkeit wiederfahren, aber sein Herz blieb ungerührt dabey. So lange er seine Verbindung noch als entfernt angesehen hatte, ließ er seiner Mutter freye Hand, für ihn zu wählen; jetzt, da man ihm einen bestimmten Gegenstand zeigte, erwachten noch einmal alle die schlafenden Rückerinnerungen an seine erste Liebe. Man hat zwey Briefe von ihm an Birkholt, worin er ihm befiehlt, die Angelegenheiten seiner Vermählung nicht zu schnell zu betreiben, sondern vielmehr auch ohne diese Verbindung an der Errichtung

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_324.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)