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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

110.

O du, vor dessen Strahlenangesicht
kein Menschenwerk sich birgt, erhabnes Licht!

875
Du Gattinn Zevs, die meine Leiden kennet,

du Hekate, die man durch Stadt und Land
auf finstern Scheidewegen heulend nennet,
ihr Furien, ihr Götter, deren Hand
die sterbende sich weiht! Vernehmt von euren Höhen

880
der Rache Aufgebot! Neigt euch zu meinem Flehen!


111.

Muß der Verworfne doch zum Ufer sich noch ringen,
ist dem Verhängniß nichts mehr abzudingen,
ists Jovis unabänderliches Wort,
o so erduld er alle Kriegesplagen,

885
von einem tapfern Volk aus seinem Reich geschlagen,

gerissen aus des Sohnes Armen,
such' er bey Fremdlingen Erbarmen,
und sehe schaudernd der Gefährten Mord!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_297.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)