Seite:De Neue Thalia Band1 233.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Gustavs Eltern sahen mit inniger Freude die Keime des Guten und Edlen in dem Herzen ihres Sohnes; und diese ganze Familie giebt ein rührendes Gemählde häuslicher Glückseligkeit auf einem Gipfel, wo sie so selten zu wohnen pflegt. Jede Minute die der Herzog von Südermannland den wichtigen Geschäften des Kabinets und des Krieges abgewinnen konnte, brachte er im Zirkel seiner Familie zu, und besonders mußte Gustav in allen seinen Erholungsstunden um ihn seyn. Einst, da er auf den Wiesen bey Nykiöping einen Spaziergang machte, tändelte der Knabe um ihn herum, bald aber wurde diesem der ernsthafte Schritt seines Vaters zu langweilig, und er verlief sich in den Gesträuchen. Seine Aufseher wollten ihn durch die Vorstellung zurück halten, daß das Gebüsch voll großer Schlangen wäre. „So gebt mir einen Stock,“ rief Gustav unerschrocken, „damit ich mich gegen sie wehren kann.“ Der Herzog lächelte über den kindischen Muth des Knaben. „Ihr denkt, er werde sich fürchten,“ sagte er zu einigen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_233.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)