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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

10.

Versöhne du nur erst der Götter Zorngericht
durch frischer Opfer Blut. Die Fremdlinge zu angeln

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laß an gefälliger Bewirthung nichts ermangeln,

an Gründen, sie zu fesseln, fehlt es nicht.
Seht die zerbrochnen Schiff! Seht, wie die Nebel rauchen,
die See noch stürmt, Orion Regen zieht! —
So wußte die zur Glut den Funken aufzuhauchen,

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die Hoffnung tritt herbey und das Erröthen flieht.


11.

Jetzt fragt sie das Geschick an blutigen Altären.
Dir Phöbus, der das künftige enthüllt,
dir, Städtegründende Demeter, quillt
zweyjährger Rinder Blut, dir Bromius, zu Ehren,

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vor allen Juno dir, der Ehen Schützerin.

Vor dem Altar sieht man die schönste aller Frauen,
den Becher in der Hand, Karthagos Königinn,
des weißen Rindes Haupt mit heilger Fluth bethauen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_136.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)