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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Liebe verzeihen wolltest. (warm) Höchste Beleidigung und höchste Verzeihung umarmen sich in schönen Seelen ja so gerne! – Leg einmal alle deine Heldenthaten zusammen, und wäge sie jetzt gegen das einzige, ärmliche Wörtchen: „Ich verzeihe!“ – O! du würdest bald sehen, welche Schale den Ausschlag gäbe, und dich wundern über dich selbst und dein unedles Zaudern.

Ogier. beleidigt. Bischof, laßt den Ritter unangetastet. Ihr wißt nicht, was einem Ritter edel, oder unedel ist.

Erzbischof. (zum Kayser.) Gnädigster Monarch, mein Geschäft naht sich seinem Ende, das Eure seinem Anfang. Ich weiß, Ihr seyd gefaßt; hintergeht unser Erwarten nicht.

Karl. halbleise. Darf ich anders?

Erzbischof. mit wehmüthigem Blick, halb auf den Kayser und halb auf Ogier. Ogier! –

Ogier. Die Hand an sein Herz legend. Auch ich darf nicht anders.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)