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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Die Sorgen des Herrschers sind minder sanft, als die Sorgen des Gehorchers. Aber, wißt! Es sind süße Schmerzen gegen die Leiden eines Vaters der sein köstlichstes Kleinod zu verlieren fürchten muß. Kein Purpur deckt seine Quaalen zu; es schlägt nur noch fürchterlicher darunter. – Ich habe dir mein kayserliches Wort gegeben, Ogier; ach! gieb es dem Vater jetzt zurück, wenn du dem Kayser vielleicht weniger wohl willst. Vor den Großen meines Reichs legt’ ich dieß Wort in deine Hände; und deine ritterlichen Hände empfingen es; ich darf es nicht wieder zurücknehmen. Aber bluten lassen darf ich mein Herz, und du magst seine Wunden sehen. Rede; – was verlangst du?

Ogier. kalt. Daß Ihr Euer Wort heilig haltet.

Karl. Und sonst nichts, als das? – Deine runzelvolle Stirn und dein düsterrollendes Auge haben früher gesprochen, als deine Zunge. Man spricht von dir, du habest

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_082.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)