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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

nicht. Der glückliche Ausgang eines entscheidenden, für ganz Frankreich wichtigen Zweykampfs mit dem Riesen Bruhier, worin Ogier obsiegt, führt ihm endlich die gewünschte Gelegenheit herbey, wo er den Damm seines Herzens nach Willkühr durchreissen darf. Man liefert ihm den Mörder seines Baldwin in die Hände; der Vater darf jezt der Richter seyn; die Einwilligung Karls des Großen, und die unerschmeichelte Zustimmung einer ganzen Versammlung sind auf seiner Seite; sein Schmerz darf jetzt ausbrechen; denn immer war er eher Mensch, als Held. Wer erwartet hier einen andern Ausgang, als den, welchen die Natur der Sache selbst zu begünstigen scheint? Ogiers Schwerdt ist gezückt; aller Augen haften an seiner Schneide; in diesem Momente muß der entscheidende Streich fallen, und –

Ach! unsre Thränen sanken vorhin auf sein unschuldigblutendes Vaterherz; aber jetzt starren wir an seiner Größe hinauf. Der Sonnenstrahl seiner Hoheit trocknet

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_080.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)