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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.


131.

Ein Flüchtling wirst du lang den Wogen dich vertrauen,
bis dein geduldger Muth Hesperien erringt,
durch dessen seegenvolle Auen
der lydsche Tiberstrom die stillen Fluten schlingt.
Dir winkt an seinen lachenden Gestaden
ein Thron und einer Königstochter Hand,
drum höre auf, in Thränen dich zu baden
um das zerrißne Liebesband.


132.

Ich werde nicht der Griechen Städte steigen
nicht jubeln sehn der Stolzen Vaterland,
nicht vor den Griechinnen die Slavenkniee beugen,
ich Dardans Enkelinn, der Venus anverwandt!
Es hält bey Priams umgestürztem Throne
der Götter hohe Mutter mich zurück.
Leb wohl! Dich grüßt mein letzter Blick!
Leb wohl und liebe mich in unserm theuren Sohne.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_076.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)