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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.


111.

Er sprachs und unbeweglich blieb er stehn.
Ihn beugt nicht unser heißes Dringen,
nicht seines Enkels, nicht Kreusens Händeringen,
nicht unsrer Thränen Bund, die strömend zu ihm flehn,
durch solchen Trotz doch nicht den Tod herbey zu rufen,
nicht uns, uns alle, mit in seinen Fall zu ziehn.
Er bleibt auf seinem Nein, und weicht nicht von den Stufen,
aufs neu muß ich dem Tod entgegen fliehn.


112.

Denn, Götter, welche Wahl ward mir gegeben!
Dich Vater ließ ich fliehend hinter mir?
Solch grausames Begehren kam von dir?
Ists Jovis Schluß, soll nichts die Heimat überleben,
beharrest du darauf, daß uns derselbe Tod
vereinige. Wohlan, der Wunsch ist zu erhören.
Schon naht, von Priams Blut und seines Sohnes roth,
Neoptolem, bereit, der Opfer Zahl zu mehren.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_066.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)