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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

37.

Zum Beystand schwingt der Vater sein Geschoß,
doch in dem Augenblick ergreifen
die Ungeheur ihn selbst, er steht bewegungslos,
geklemmt von ihren Wirbelschweifen.
Zwey Ringe haben sie um seinen Hals gestrickt,
zweymal den Schuppenleib geschnürt um Brust und Hüften,
und ihres Halses schwanke Säule nickt
hoch über seiner Scheitel in den Lüften.


38.

Der Knoten furchtbares Gewinde
gewaltsam zu zerreissen, strengt
der Arme Kraft sich an, des Geifers Schaum besprengt
und schwarzes Gift die priesterliche Binde.
Des Schmerzens Höllenquaal durchdringt
der Wolken Schoos mit berstendem Geheule,
so brüllt der Stier, wenn er, gefehlt vom Beile
und blutend, dem Altar entspringt.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_029.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)