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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

25.

Sogleich läßt Priam selbst der Hände Band ihm lösen,
und spricht ihm Trost mit milden Worten ein.
Du bist, spricht er, ein Danaer gewesen,
wer du auch seyst, hinfort wirst du der Unsre seyn.
Und jetzt laß Wahrheit mich auf meine Fragen hören.
Warum, wozu das ungeheure Roß?
Wer gab es an? Warum so riesengroß?
Zu welchem Kriegsgebrauch? Sprich! Welchem Gott zu Ehren?


26.

Er sprachs und jener Bösewicht, gewandt
in jeder List, Pelasger im Betrügen,
hebt himmelan die losgebundne Hand.
Dich, ruft er, ewges Licht, dich Rächer aller Lügen,
dich Opferheerd, dem ich durch Flucht entrann,
dich frevelhafter Stahl, den Mordgier auf mich zückte,
dich priesterliches Band, das meine Schläfe schmückte,
euch ruf ich jetzt zu Zeugen an.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_023.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)