Seite:De Merian Sueviae 276.jpg

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zu suchen / in dessen Register der letzte Matthaeus Hohenrieder Anno 1628. erwöhlet / genennt wird: Welchen H. Abbt ich eben den zu seyn erachte / auff dessen Begehren / An. 1642 Herr D. Jacob Eckolt den Brandbronnen / insgemein das Krumbad geheissen / (davon oben bey Krumbach Meldung geschicht / ) beschrieben; vnnd welcher Herr Praelat / gemeldtes Bad / als seinem Closter gehörig / seydhero deß Jahrs 1636. nach dem die Schwedischen es außgeraubt / verödet / vnd ruinirt gehabt / nach / vnd nach wider zugrichtet / vnnd mit Notturfft versehen hat. Vnd weiln in selbiger Lands-Verderbung / durch den nächsten Krieg / auch besagtes Closter ein andere Gestalt bekommen; so ist deßwegen vnder dessen / auff dem Berglein ein newes Clösterlein gebawet worden: Vnden aber bey der Mindel stehen der Meyerhof / vnd andere Gebäw / noch. Obgedachtes Baltzhausen / ligt nicht weit davon; das Schloß Schwabeck aber / so jetzt öd / vnd zerstört / ligt bey der Wertach / vnd 2. Meilen von Mindelheim / allda vor Zeiten / die besagte Grafen / deren Vrsprung auß dem Königlich Polnischen / vnnd Vngarischen Stammen solle gewest seyn / Hof gehalten haben.


Vrspringen /

Ein Adelich Frawen Closter / nicht weit vom Stättlein Schelklingen / an einem gar lustigen Orth / zwischen sehr hohen Bergen / vnd bey gar lautern / kalten / vnnd gesunden Wassern gelegen. Felix Fabri schreibet libro secundo Histor. Suevic. capite 14. daß oberhalb Vrspringen / auff einem Theil deß Bergs ein grosser Brunn entspringe / dessen Wasser herab ins Thal rinne / vnnd auff den Wiesen sich verliere / vnd verschwinde / welchem Bach / wie er darvor hält / auch deßwegen der Nam Schmiecha gegeben worden sey. Es ist besagtes Closter Benedictiner Ordens / vnder deß Bistumbs Costantz Geistlicher Jurisdiction; vnnd seyn desselben Advocaten / oder Kasten Vögte / vnd SchutzHerren / die Fürsten von Oesterreich von Alters her gewesen; wie Crusius bezeuget; der auch part. 2. Annal. lib. 9. cap. 13. die Frawen Meisterin desselben in der Ordnung / biß gegen seiner Zeit / setzet; vnnd saget / man glaube / daß deß Heiligen Vlrici / Bischoffs zu Augspurg / Eltern / solches gestifftet; aber lang hernach / vmbs Jahr 1127. dasselbe die Herren Rudiger / Adelbert / vnnd Walther / Herren zu Schelklingen / vornehme Schwäbische Adeliche Rittersleuthe / vermehret / vnnd es der Auffsicht deß Abbts Wernheri zu S. Georgen auff dem Schwartzwald befohlen haben. Als hernach Anno 1250. solches Closter / von deß Käyser Friederichs deß Andern Parthey / verwüstet / were es An. 1258. wieder in den alten Standte gesetzt worden. Vnd meldet er auch dieses / daß solcher Orth ein Meil Wegs von der Statt Ehingen gelegen seye.


Vtenweiler /

Utonisvvilera, ein Eremitaner Closter S. Augustini Ordens / fast auff halbem Weg / zwischen Riedlingen vnd Bibrach / wiewol nicht dem geraden Weg nach. Item / zwischen Buchaw / vnnd Munderkingen / vnterhalb deß hochberühmbten Bergs Buß / (auff welchem ein herrliches den Herren Truchsessen von Waldpurg gehöriges Schloß / gleiches Nahmens / ist) gelegen / so Anno 1450. von dreyen Edlen von Stain / Bertholdo, Conrado, vnd Johanne, Rittern / erbawet worden / die auch darinn / mit jhren Ehefrawen / vnnd Kindern begraben ligen / wie Crusius meldet / part. 3. l. 7. capite 9.


Wailtingen /

Ein Schloß / vnnd Herrschafft / nahend Dünckelspühel gelegen / alda etwan Hertzog Julius Friderich von Würtemberg / deme auch Brentz gehört / Hof gehalten; dessen dritter Sohn / Herr Manfredus, Hertzog zu zu Würtemberg / so An. 1626. gebohren worden / seine Residentz fürbaß allhie haben soll.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_276.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)