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haben. Hernäch war zwischen den Geroltzeggischen selbsten deßwegen Streit / so die von Würtenberg vmb Hülff ersucht / vndd die Sach verglichen ward: Aber Anno 1480. nahm Eberhard mit dem Bart / Graff von Würtenberg / Schloß vnnd Stättlein eyn. Als Hertzog Vlrich von Würtenberg in An. 1519. vertrieben worden / bekam Gangolfus von Geroltzegg solchen Ort wider: Aber folgends ward er wider Würtenbergisch; vnnd gehört noch der Zeit dahin. Soll an besagte Herren von Geroltzegg vmbs Jahr 1252. von den Grafen von Sultz / kommen. Vnd An. 1274 vmbmawret worden seyn. An. 1581. seyn allhie hundert vnd zwölff Häuser / vnd Schewren / sambt dem Rathhauß / vnd briefflichen Documentis, vnnd der Schweicker-Hauß / verbronnen. Es hat allhie vier Saltzpfannen. Crusius in Annal. Suev.

Obbesagtes Schloß allhie / Albeck genandt / ist lang in andern Händen / vnnd mit Soldaten besetzt gewesen; aber durch den Anno 1648. gemachten GeneralFrieden / dem Hochlöbl. Hauß Würtemberg restituirt worden. Crusius sagt / es hätten diesen Ort / die von Geroltzeck / denen von Würtemberg verkaufft, die sich aber gleichwol noch davon geschrieben haben.


Sultzberg /

Oder Sultzburg / ein Marggräffisch Badisch Stättlein im Breißgöw / ohngefähr dritthalb Meilen von der Statt Freyburg / gegen Baselwärts / gelegen / so vilmehr Saltzberg / Mons Salsuginis, wegen deß Saltzbrunnens / der da gewesen / vnnd den man theils Orthen Sultz nennet / geheissen werden solte. Die Hertzogen von Zäringen ligen da in dem Kloster begraben / das Marggraff Ernst von Baden mit einem gar schönen Schloß gezieret hat.

Im Würtemberger Land / vnnd daselbst im Lemminger Thal / vnnd Gegend der Statt Kirchheim vnder Teck / ligt das Schloß Sultzburg / so den Herren Spätten vor diesem gehört hat / vnd vielleicht noch.


Sultzfeld /

Von Theils Sulfeld / vnd Solisfeldia genandt / ligt im Craichgöw / vnd gehört dem vornehmen Adelichen Geschlecht der Herren Göler / so darbey jhr Stammhauß / Ravenspurg / ligen haben.


Sundhofen /

Ein Marcktflecken im Stifft Augspurg / nahend dem Vrsprung der Ilar gelegen; daselbst Anno 1497. vom Conrado Wenger / beyder Rechten Doctore, vnnd Dom-Herrn zu Brixen / das Spital ist gestifftet worden.


Tainach / oder Dainach /

Ein Fleck / oder Dorff / tieff vnden im Thal / vnder dem Stättlein Zabel: Oder Zavelstain / nahend Kalb gelegen / davon / vnd dem berühmbten Sauerbronnen allda / der Text / in Beschreibung deß gemelten Stättleins / zu sehen.


Talfingen /

Ein Schloß / bey einer halben Meilen vnderhalb Vlm / auf einem Berglein / bey der Thonaw gelegen / davon sich das vornehme Adeliche Geschlecht der Herren Besserer zu Vlm (von welchem Crusius lib. 12. part. 3. seiner Schwäbischen Chronick / cap. 21. allbereyt zu dem 1575. Jahr gesagt / daß solches mehr als 400. Jahr die Statt Vlm habe regieren helffen) schreibet / vnd daß sambt dem GesundBad dabey / dieser Zeit / der Wol-Edlen viel Ehren: vnd Tugendreichen Frawen Magdalena / verwittibten Besserin / gebornen Küchlin / vnd dero einigen Sohn / Juncker Marx Philipp Besserern / von vnd zu Talfingen / etc. gehörig ist. Gemeldtes Badwasser / so man wärmen muß / ist gut den Engbrüstigen / auch denen / so ein feuchtes / vnnd erkaltes Haupt haben: Item / für Müdigkeit / Zittern / vnnd Schwäche der Glieder / vnd Nerven / Verstopffung der Leber / Schäbigkeit oder Krätzen deß Leibs /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_235.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)