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Mukensturm /

Ein Marcktflecken zwischen Mülberg vnd Kipenaw / vnnd 2. Meilen von der Statt Baden gelegen; welcher Orth / vnnd sonderlich die Kirchen / vom Wetter / Sturm-Winden / Fewrsbrünsten / auch Kriegshalber / sehr viel außgestanden hat. Ist Marggräffisch Badisch; wie in der letzten edition Cosmograph. Munsteri fol. 961. berichtet wird.


Mülberg /

Ein vor diesem gewestes Marggräffisch Badisch Schloß / sampt etlichen Häusern / vnnd einem vorhin guten Wirthshause / in der Vndern Marggraffschafft / auff der Landstrassen von Straßburg / gen Philipsburg / vnd Speyer / 2. Meilen von Rastatt / 2. von Graben / vnd dritthalb von Kipenaw / gelegen. Es ist aber das Schloß / nach dem Marggraff Georg Friderich von Baden / den 6. Maij / An. 1622. nahend Wimpffen / von den Käyserischen / geschlagen worden / durch Fewer / wie man geschrieben / gantz ins Verderben gerathen.


Mülen / oder Mülheim /

Ein geringes Stättlein im Thonaw-Thal / an der Thonaw / zwischen Bäyern / vnnd Tutlingen / gelegen / so zu deß Munsteri Zeiten / den Edelleuthen von Entzberg gehört hat. Seiner ist hieoben bey Mößkirch / gegen dem Ende gedacht worden.


Münchsrot / Rode / oder Rot /

Ein Closter / vnd Probstey Benedictiner-Ordens / nahend der Statt Dünckelspühel / in der Graffschafft Oettingen / vnd vnder dem Augspurg. Bischoflichen Sprengel / gelegen / ist / vmbs Jahr 1220. mit Hülff Graff Hermans von Leiningen / vnd Graff Diemons von Bratseleden / vom Abbt zu Hirschaw gestifftet worden / so auch hernach vnter seiner Auffsicht gewesen / vnd jhme mit allem Recht gehört hat; wie Crusius part. 2. Annal. lib. 8. will. Vide Trithemium in Chron. Hirs. Die Graffen von Oettingen haben solches Closter mit etlichen Freyheiten begabt. Sihe Carolum Caraffam, in Germana Sacra restaurata, was dem Herrn Grafen von Oettingen / wegen der Restitution desselben / An. 1626. für ein Befelch zukommen: wie dann dasselbe Anno 1630. den Römisch-Catholischen wieder worden seyn solle: Wiewol der hernach / in anno 1648. zu Münster publicirte allgemeine Reichsfrieden / hierinn eine andere Disposition gemacht hat.

Es ist noch ein anders Rot / Rode / zum Vnderschied eines FrawenClosters in Francken / Münchrot / zugenandt / auch in Schwaben / vnnd desselben LandVogtey / zwischen Aurach / (so bey der Ilar) vnd Ochsenhausen / vnd 2. Meilen von Memmingen / wo die Haslach / vnd Roth / zween gar lustige Bäch / zusammen kommen / gelegen; deren der letzte durch das Closter rinnet / vnnd Ihme den Namen gibet; hernach aber die besagte Haslach zu sich nimbt / bey dem Closter Guttenzell / dem Schloß Schwendi / vnd dem Dorff Achstetten / vorüber laufft / vnd bey dem Schloß Delmesingen nahend / oberhalb Vlm / in die Thonaw fällt. Wie dessen auch oben allbereyt gedact worden. Es ist dieses Closter Rot Anno 1126. von Hemma / deß vornehmen Freyherrens / vnd Ritters / Henrici von Wildenwerck / der im Schloß Frewdenburg gewohnet hat / Gemahlin / gestifftet worden; so Praemonstratenser Ordens / dessen Abbt ein Stande deß Reichs / vnnd Schwäbischen Craisses / auff ein zu Roß / vnd acht zu Fuß / oder 44. Gulden Monatlich angelegt ist: Vnnd zu Vnderhaltung deß Cammergerichts Jährlich 50. fl. gibt.


Mündelsheim /

Ein Fürstl. Würtembergischer Marcktfleck / am Necker / bey Besigkheim vber / gelegen.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_182.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)