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vmbmawert worden. Item / daß oben im Stättlein / vnnd der Ringmawren / mehrertheils Bawren wohnen; darnach sey eine steinerne / lange / köstliche / wolgebawete Brücke vom Stättlein Lauff hinüber / biß an das Dorff Lauffen / darinnen die Herren sitzen / als der Pfarrer / Diaconus, Schulmeister / Burgermeister / vnd Stattschreiber. Sey ein sehr grosses Dorff mit einer PfarrKirchen / welche schön gebawet / benebens hab es auch ein lustiges Schulhauß. Das Nonnenkloster lig vnten am Dorff / vnd sitze der geistliche Verwalter darinn. Es habe das Stättlein nur 2. Flecken / Ilßfeld / vnd Gemmerichen das Stättlein / am Necker gelegen. Lauffen das Schloß am Necker lige lustig vnnd schön / vnd habe einen feinen Prospect. Vber besagte Brücken / müsse man einen Pfenning Zoll geben. Anno 1346. hab Marggraf Hermann von Baden / einem Hoffwarthen die Statt / vnd Burg / Lauffen / Leut vnd Güter mit aller Zugehörde / vmb dreytausend pfund Heller zu kauffen gegeben.

Henricus Graf von Rotenburg an der Tauber / vnd Bischoff zu Würtzburg / wegen seiner Kleine / Hezzelinus, oder Haintzlin genant / hat / sampt Käyser Heinrichen dem Andern / auß dem Castell allhie / das Closter erbawet; welches der besagte Käyser mit dem Dorff Kirchheim / vnd andern herumb ligenden LandGütern / An. 1003. gantz reichlich begabet hat: Wie Crusius berichtet; der auch sagt; daß die Hofvvartii von Kirchen / dem Hauß Würtemberg / Anno 1361. das Schloß / vnd Stättlein Lauffen / mit dreyen Theilen deß Dorffs Kirchen am Necker / vmb 5960. Pfund / vnd 800. Reinische Gulden / verkaufft haben. Anno 1643. ward Lauffen / wie auch das Hauß Stettenfelß / den Frantzosen / von den Käyserischen / vnd Bäyrischen / wider abgenommen.


Laupheim /

Ein Marcktflecken / sampt zween den Freyherren von Welden gehörigen Schlössern / so zwo Meilen von Vlm / vnd so viel auch von Bibrach / auff selbiger LandStrassen / gelegen; davon es nicht gar weit ein gesundt Bad hat. Das kleine Laupheimb / vnnd newe Schloß gehörte newlich Herren Ernst Ludwigen; vnnd das alte Schloß / sampt GroßLaupheim / Herren Hanß Carlen / dessen Herr Vatter / Herr Philipp Carl aber auch noch damaln gelebt hat.


Leipheim.

Dieses Vlmisches Stättlein / vnd Schloß / ligt an der Thonaw / zwo gute Meilen vnterhalb Vlm / vnnd ein kleine Meil oberhalb Güntzburg. Anno 1323. hat Käyser Ludwig / Diepolten / vnd Gerwigen den Güssen / jhrem Merckt Leipheim Freyheit geben / alle Wochen am Freytag Merckt / auch Stock vnd Galgen zu haben.

Anno 1368. stifftet Herr Ebrun Güß der Alte / Ebrun Güß der Junge / vnd Gerwig Güß / den Hospital allhie / vnd verziehen sich aller an denselbigen vnd dessen Güter / habenden Zusprüche vnd Gerechtigkeiten. Von gedachten Güssen von Güssenberg / ist diß Stättlein in der Graffen zu Würtenberg Hände kommen; vnnd haben es / da es noch Würtenbergisch war / Anno 1449. die Augspurger / vnd jhre Mitverbundene Stätte / hefftig belägert / vnnd nach etlichen schlechten Treffen / durch Ergebung / endlich eingenommen.

Anno 1453. verkaufft Graff Vlrich von Würtenberg E. Ersamen Rath der Statt Vlm / die Burg vnd Statt Leipheim / sampt aller Zugehör. Anno 1525. schlug Herr Georg Truchsäß die bey Leipheim versamblete auffrürische Bawren / die nicht erschlagen / wurden in der Staig / ein viertel Stund von Leipheim / in die Thonaw gesprengt / vnd ersäufft. Anno 1527. ist allhie die Meß abgeschafft / vnnd hingegen die Evangelische Religion eyngeführet worden.

Anno 1552. hat Marggraff Albrecht von Brandenburg Leipheim vmb achttausendt Gülden gebrandschätzet.

Anno 1581. verkaufft Hanß Georg Güß von Güssenberg Einem Ehrsamen Rath der Statt Vlm / gemeiner Güssischer Stifftung Lehenschaft / vnd Pfründgüter zu Leipheim. An. 1620. hat das Vnion Volck sein Läger zu Leipheim gehabt: Seynd

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_157.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)