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li. paral. rerum Suev. einen Marcktflecken nennet.


Hekenbach /

Heutiges Tags Heppach genandt / ein vornehmes Jungfrawen Kloster zwischen Biberach vnd Vlm / oberhalb Laubheim / aber etwas auff der Seiten gelegen / Cistercienser / oder Bernhardiner Ordens / dessen Anfangs vmbs Jahr Christi / 1233. gesetzt wirdt; wie wol andere sagen / daß dieses Closter / oder vielmehr Collegiat-Stifft / Norbertus / Bischoff zu Cur / ein geborner Graf von Hohenwart auß Bäyren / gestifftet habe; der auch darinn Anno 1087. gestorben seye. Die Aebbtissinnen allda hat Crusius part. 3. Annal. Suev. lib. 1. c. 9. f. 31. der auch sagt / daß die Kirch dem Heil. Pancratio zu Ehren geweyhet seye. Ist ein Reichs- vnd Schwäbischer CraißStand; vnnd der Frawen Aebbtissin Monatlicher einfacher Anschlag / 5. zu Fuß / oder 20. fl. vnd zum CammerGericht zu Speyer / jährlich 8. fl. 21. Kr. 5. Heller; wie ich in einer geschriebenen Verzeichnuß diese Kreutzer / vnd Heller vber die 8. fl. gelesen habe.


Herbrechtingen / oder Herbertingen /

Ein Kloster der Regulirten Augustiner / an der Brentz / in der Herrschafft Heydenheim / vnd nicht weit vom Kloster Anhausen gelegen / so Kayser Fridericus Barbarossa Anno 1144. gestifftet / allda S. Pharao / ein Bischoff / begraben ligen solle / vnd welchem Kloster Käyser Carolus IV. die Pfarr der Statt Giengen gegeben. Siehe hievon Gasparum Bruschium in Chronolog. Monasterior. German. vnnd Crusium parte secunda Annal. Suev. libro decimo capite sexto, da er auch die Pröbste allhie setzet. Gehört dem Hertzog zu Würtemberg. Siehe vnten Heydenheim.


HerrenAlb /

Oder Alba Dominorum, ein Mönchs-Kloster / Cistertzer Ordens / im Schwartzwald / vnd Hertzogthumb Würtemberg / gelegen / so eines auß den vier vornembsten desselben Klöstern gewesen / in deren vorhin die berühmbteste Schulen / nach der ReligionsReformation / waren; wiewol / als man folgendts die Fürstliche Stipendiaten allein zu Bebenhausen / vnnd Maulbrunn / (ausser der NidernSchulen / in den Klöstern Adelberg / vnnd Blaubeuren / ) vnderhalten / die Schul allhie wider abgethan worden ist. Aber wider auff das besagte Kloster B. Mariae Virginis, in Alba Dominorum, so vorhin vnder der Auffsicht deß Bischoffs zu Speyer gewesen / vnd das An. 1525. die Bauren außgeplündert haben) zu kommen; so solle solches entweder Anno 1146. oder 48. von Bertoldo / Herrn von Eberstein / gestifftet worden seyn. Vnd ligen viel Grafen von Eberstein darinn begraben; wie Crusius berichtet; der auch die Aebbte desselben (vnder denen der Erste Dietericus An. 1150. gewesen) part. 2. lib. 10. cap. 8. setzet / vnd sagt / daß Philippus Degenus von Aurach / An. 1556. erwöhlt / der erste Lutherische Abbt vnder Hertzog Christophen von Würtemberg / diesem Kloster vorgestanden habe.


Herrenberg / Herrnberg /

Ein sehr lange starcke Meil von Tübingen / im Würtenberger Land gelegen / so An. 1282. mit Roraw / vnd dreyzehen Dörffern / durch Kauff / vmb viertzig tausent pfund Heller / Hällische Müntz / ans Hauß Würtenberg kommen ist; Nach dem solcher Orth Anno 1274. wie in einer geschriebenen Chronick stehet / vmbmawret worden ist. Ligt vnter einem Berg / an dessen Ruck / oder Grad / eine sehr schöne Kirch ist. Vber der Kirch / auf dem Berg / ist ein hohes vnd altes Schloß / in dessen Hoff ein tieffer vnd kalter Bronne, von dannen man ein sehr weites Außsehen auf die darunter gelegene Statt / vnd allenthalben herumb / hat. Anno 1476. ist Herrenberg also verbronnen / daß auch nicht der vierdte

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_131.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)