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sampt der Burgk / mit Leib vnnd Gut / vmb fünfftausendt Pfundt Heller verkaufft haben. In der Kirchen stehet diese Grabschrifft: An. Dom. 1282. obiit Diepoldus miles de Bernhusen. Im Schmalkaldischen Krieg Anno 1546. seyn etliche Käyserische Soldaten hieher kommen / deß Willens / solches Stättlein eynzunehmen; als sie aber die Wasserrinnen / vnnd Teuchel / so durch die Mawren allenthalben hinauß giengen / gesehen / vnd solche für Büchsen gehalten / seyn sie damals fortgezogen. Crusius in Annalib. Suevicis.


Gruibingen /

Ein grosser Fleck / zwischen Gachspach / so Wiesensteigisch / vnd Boll / so Würtembergisch / gelegen / da man gute Gaiß- vnd SchaafKäse / macht. Bauhinus sagt / seye Würtemberg- vnd Wisensteigisch: Gleichwol hatte es da An. 1652. einen Pfarrer der Augspurgischen Confession. Besagter Bauhinus schreibt / es fliessen zwey Bäche dardurch / die sich in der Filtz / (Vils) verliehren.


Gröningen / Grüningen / Groeninga,

Insgemein Marckt / oder Marg Gröningen / im Glemsgöw / auch dem Hertzog von Würtenberg gehörig / so vor diesem eygene Grafen / deß Geschlechts deren von Landaw / gehabt / die sich auch zum Theil / ehe Grüningen an das Hauß Würtenberg kommen / vnnd sonderlich nach der Alienation / deß Tituls deren von Landaw gebraucht; wie Crusius part. 3. Annal. fol. 190. schreibet; wiewol er vorhero fol. 181. sagt: Käyser Adolphus habe Anno 1295. den Grafen von Landaw die Statt Grüningen versetzt; Käyser Albertus habe An. 1301. dem Grafen von Würtenberg Eberhardo / Stätt vnd Schloß Grüningen / (nach dem er es / wie in einer geschriebenen Chronick stehet / Grafen Hartmann von Gröningen / vnd seinen Söhnen / genommen) vmb zwölfftausend Pfundt Heller zu Pfandt geben / vnd dieses den Vnkosten zuerstatten / den er Eberhard / seinet wegen wider den gedachten Adolphum / angewendt hatte. An. 1316. sey durch Käyser Fridericum III. dieser Orth von dem Graf Eberharden wider gelößt / vnd in deß Römischen Reichs Schutz genommen worden. Anno 1322. habe Käyser Ludovicus IV. dem Conraden von Schlysselberg / weil er sich im Italiänischen vnnd Teutschen Krieg wol gehalten / als einem Fänderich / Statt vnnd Schloß zu Lehen geben. An. 1336. hab eben diser Käyser dem Graf Vlrichen von Würtenberg zugelassen / daß er Grüningen von besagtem von Schlysselberg / kauffen möchte / welchen Contract er auch bestättiget / vnd Graff Vlrichen deß Heiligen Römischen Reichsfahnen / oder Banner / der Statt / vnd deß Schlosses Grüningen / zugestellet habe. Ligt zwo Meilen von Vaihingen / vnd dritthalb Stundt vnter Stutgart. Vnd ist das Wasser Glems / daran dieser Orth lieget / vor Zeiten / die Gräntze der beyder Bischthümber Costantz / vnd Speyer / gewesen. Es führet Grüningen in jhrem Wappen / einen schwartzen einköpffigen Adler / in einem gelben Feld / vber welches gleichwol ein grüner Strich gehet. Dictus Crusius d. part. 3. fol. 797. & fol. 181.


Grünenbach /

Ein Dorff anderthalb Meilen von Memingen / auf Kempten zu / gelegen / sampt 2. Schlössern / deren das Eine / vor diesem / dem Herrn Christoff Wolffgangen von Pappenheim / mit dem Kirchensatz allda / das ander aber einem Herrn Fugger gehört hat. Was wider den gedachten Herrn von Pappenheim / für ein Käyserlicher Befelch / wegen besagter Kirchen / so ein Decanat / solche den Catholischen wider einzugeben / ergangen / das findet sich beym Carolo Carafa, im Anhang Germaniae Sacrae restauratae, p. 36. deß Niderländischen Drucks. In der Anno 1649. den 11. 21. Junii / zu Nürnberg vbergebenen Liste, der noch nich restituirten Ort / stehet / daß der von Pappenheim / ratione deß Evangel. Exercitii, in der Stiffts-Kirchen zu Grünenbach zu restituiren. Vnd in der An. 50. gedruckten Designation Restituendorum in tribus terminis, stehet

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_119.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)