Von theils Alenspach genannt / ein gar altes / aber nun fast zergangenes Stättlein / am Bodensee / zwischen Rattolffszell / vnd Costantz gelegen.
Ein MönchsCloster im Schwartzwald / nahend dem Stättlein / vnnd Schloß Hornberg gelegen / so Benedictiner Ordens gewesen / Anno 1095. durch Rutmannum von Husin / Adelbertum von Zollern / vnd Graf Alevvicum von Sultz gestifftet. Der erste Abbt allda ward besagter Stiffter Albertus Zollerensis, von deme auch das Closter den Namen vnd Albertsbach heissen solte. Ist Würtembergisch.
Von welchem Orth einer / vmbs Jahr 1633. also berichtet hat: Vnder der Baley Elsäß / wird verstanden die LandCommenthurey Alschhausen / ein sehr schön / vnnd lustig Hauß / in der Grafschafft Veringen / bey 2. Meilen von Bibrach / vnd nicht weit vom BuchauerSee / vnd darbey 5. oder 6. Weyler / gelegen. Hat schöne Jagens Gerechtigkeit vnd andere darzu gehörige Dörffer / vnd Orth / deren Theils in Schwaben / als das Ambt Rohr / vnnd das Dorff Iller-Rieden / nicht weit von Brandenburg an der Iller: Theils aber in dem Elsaß / vnd Brißgöw / ligen. Stumpfius schreibet li. 5. Chron. Helv. c. 38. das mitten in der Landgrafschaft Nellenburg / die Herrschafft Hohenfelß dem Herrn Land-Commenthur zu Alschhausen zuständig sey. Er sagt auch im 9 Cap. dieses Buchs / am 52. Blat / daß der bekandte Historicus, vnnd Graf von Veringen / Hermannus Contractus, vnnd seine Mutter / die Gräfin Hiltrud / so die von Walsee geerbet / allhie / zu Alschhausen / begraben worden seyen. Vnd so viel melden diese. Limnaeus tom. 4. de Jure publico, p 522. sagt / daß zu der Balley Elsaß / so ihren Sitz zu Alßhausen / auch das Hauß in der Meynau gehöre: Die Balleyhäuser Brücken / Freyburg / vnd Müllhausen / habe / vmbs Jahr 1555. die Oesterreichische Regierung zu Ensißheim / vnd ihre Anlag gezogen. Sein / deß Herrn Land-Commenthurs / monatliche einfache Anlag / zur Schwäbischen Craiß Casta, ist 3. zu Roß / vnd 31. zu Fuß / oder 160. fl. vnnd zu Vnderhaltung deß Cammergerichts zu Speyer / nach dem erhöchtem Anschlag / jährlich 250. Gulden / den Thaler zu 69. Kr. gerechnet. Was aber seine Residentz / oder das oberwehnte schöne Hauß / anbetrifft / so ist dasselbe im Jar 1647. wie in einer Relation berichtet wirdt / von den Schwedischen / eingeäschert: oder / wie in dem Theatro Euroaeo stehet / bey ihrem Abzug / gesprengt / vnd zerstöret worden.
Ligt auff einem felsichten Berg / darbey im Schwartzwald / der Fluß Nagolt entspringet / der bey diesem Stättlein fürüber / vnd von dannen zu dem nicht weit davon gelegenen Stättlein Nagolt / rinnet. Es ist dieses Stättlein vor diesem Badisch gewesen / jetzt Würtembergisch / wie von Balingen im Februario An. 1641. geschrieben worden ist. Vnd stehet in einem geschriebenen Chronico, daß dieses Altenstaig in Anno 1598. mit Langensteinbach bey Herrn Alb / durch Tausch / von Baden an Würtenberg kommen sey.
Soll den Namen von dem fruchtbaren Ort haben / wiewol theils auch von den daselbst geschlagenen Alemannern solchen herführen / vnd daß Käyser Constantius sie erbawet habe / sagen wollen: Dann daselbst die Römer ihr Lager wider die Alemanner / vnd Schwaben hatten / vnnd ist im Schloß noch ein alter Fränckischer starcker Thurn zu sehen. Ligt am Bodensee / vnd kam solche Statt vnd Schloß Anno 1282. durch Kauff / an das Bisthumb Costnitz / so da einen Vogt / die Statt aber Amman vnd Rath / vnnd gar gute alte Freyheiten hat: Wie dann die Bürger Eydgnossen seyn / mit den zehen Orten / so
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_017.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)