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hat ihn der Keyser deß Hertzogthumbs Alemannien entsetzt / vnnd solches seinem getrewen Hauptmann / Friderichen von Hohenstauffen / einem vermöglichen Freyherrn / sampt seiner Tochter / geben. Es hat gleichwol dieser Fridericus / so lang besagter Rudolph gelebt / nie vollkommenlich / zu Besitzung deß Lands / gelangen mögen; und hat auch / nach seinem / deß Rudolphi Tod / allein den Theil Alemannier Lands behauptet / darin vor Zeiten die Schwaben sich nidergelassen: An die übrigen Landtschafften dieses Hertzogthumbs / als an den Schwartzwald / Neckergäw / Turgöw / Brißgäw / vnd was weiter möchte genamset werden / haben er / vnd seine Nachkommen / vergeblich gesetzt: Dann sölches alles Hertzog Bertholden dem Andern von Zäringen / vnd seinem Saamen blieben; welcher deß gedachten Königs Rudolphi Tochter Agnes zur Ehe hatte / dardurch er die Graffschaft Rheinfelden / vnd das Hertzogthum Alemannien bekam. Endlich / wurde zwischen ihnen / dem Friderico / vun Bertholdo / ein Vergleich getroffen / vnd kame / mit Schwaben / auch Rhätien an gemelten Friderichen von Hohenstauffen / den ersten Hertzogen / auß diesem Geschlecht / in Schwaben / bey deme / vnd seinen Nachkommen / das Land folgends / biß auffs Jahr 1268. erblich verbliebe; welche sich mehrertheils allein Hertzogen zu Schwaben haben schreiben lassen damit dann der Nam deß Alemannischen Hertzogthumbs / schier durchauß in Abgang kommen ist. Obgedachtem Hertzog Friderichen hat / in dem Hertzogthumb Schwaben / vnnd Rhätien gefolgt sein Sohn Friderich der Einäugige; wiewol auch etlich Rhätier dem Graf Rudolphen zu Bregentz vnd im Churer Rieß: Item / den Graffen von Werdenberg / vnd andern / zugehört haben. Besagtes Friderici Bruder war Keyser Conradus III. der gehabt Henricum; vnnd Fridericum; auß welchen Fridericus, Hertzog in Schwaben / seine Vettern aber / gedachtes Friderici deß Einäugigen Söhne / Conradus, Pfaltzgraf / vnd Fridericus Barbarossa, Keyser / worden seyn. Anno 1167. starb jetztgedachter Hertzog Friderich / deß Keysers Conradi III. Sohn Hertzog in Schwaben / Rhätien / und Francken / (so mehrtheils zu Rothenburg an der Tauber Hoff gehalten hat) an der Pest. Vnd die dieweil er keine Leibs Erben verlassen / so seyn alle seine Land dem besagten Keyser Fridericn Barbarossae, seinem Vettern / heimgefallen / welcher das Schwabenland auf einen Sohn Friderichen / so hernach in Syrien an der Pest gestorben / gerichtetz nach dessen Todt es auff einen andern seiner Söhn / Conrad genannt / kommen ist / welcher Conradus Anno 1196. in seiner Statt Durlach gestorben / vnd gab sein Bruder / Keyser Henricus IV. das Hertzogthumb Schwaben seinem Bruder Philippo / welcher / als er auch Keyser worden / dem Hertzog Berchtolden von Zäringen / die Verwaltung deß Hertzogthumbs vertraut / vnd ihme noch darzu 1100. Marck Silbers geben / damit er deß Röm. Reicht nicht begehrte. Nach Keysers Philippi Tod / war Fridericus Rogerius, König in Sicilien / gedachten Keysers Henrici VI. Sohn / diß Namens der Sechste Hertzog in Schwaben / so folgends auch Keyser worden. Dann obwoln etliche vermeynen / daß nach Hertzog Berchtolden zu Zäringen der Anno 1218. ohne Leibs Erbea / mit Tod / (nach dem er vber das Hertzogthumb Schwaben 20. Jahr geherrschet hatte) abgangen / solches wider erledigte Fürstenthumb / besagter Keyser Fridericus II. dem Reich einverleibt habe / wie es / vor Friderichen von Hohenstauffen / zun Zeiten Keysers Henrici IV. gewesen: So ist doch solches nichts. Dann / warumb solte Keyser Friderich / ein so weiser Fürst / der mit Kindern begabt / ein solch stattlich Erbgut / als das Hertzogthumb Schwaben war / seinem Stammen entzogen haben? Er hat vielmehr solches im Jahr 1223. seinem von Constantia / Königs Ferdinandi von Aragonien Tochter / erzeugter Sohn / Henrico / zu verwalten geben / vnd / als derselbige / wegen seines Abfalls vom Vatter / vber etlich Jahr / in ewige Gefängnuß kam / so ist sein Bruder Conrad an sein statt nicht allein Römisch König / sondern auch Hertzog vber das Schwabenland / worden. Vnd dieweil Wenceslaus der Einäugig / Böhmische König / wegen Kümgundem / seiner Gemahlin / so mit Keyser Friderichen geschwistert Kind gewesen / erbrechtliche Forderung / so viel dieser Fürstin für ihren Theil treffen mögen / an dem Hertzogthumb Schwaben gehabt; so ist er vom Käyser / im Jahr 1235. mit zehen tausent Marck Silbers / zu Augspurg / vmb all sein hier anhabende Ansprach /

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Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite V. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_007.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)