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Kindern. Siehe von dem gedachten Oden- oder Ottenwald / auch Munsterum lib. 5. cap. 307. und G. Schönborner / lib. 1. polit. c. 6. In welchem hochwolgedachte Herren Grafen schöne Güter / und / unter andern Orten / die beyde Schlösser Erpach / und Fürstenau / so beyde vest / auch die dabey gelegene Marckflecken / gleichen Nahmens / mit Wällen umbgeben seyn. Zu Erpach hat im Jahr 1640. H. Graff Ludwig Hoff gehalten / der Anno 43. wie berichtet wird / ohne Kinder / gestorben. Zu Fürstenau hatte sein Herr Bruder / Herr Graff Georg Albrecht / sein Hoffstatt / und damaln allbereit drey Junge Herren: der auch dieser Zeit der einige regierende Herr dieser Graffschafft / und Anno 44. der Herren Graffen von Hanau Vormund / und Statthalter zu Hanau gewest / und vielleicht noch ist. Seiner Gräffl. Gn. Gemahlin ist eine Gräfin von Hohenlohe / Schillingsfürst. Zwischen obgedachten beyden Orten / Erpach / und Fürstenau / so bey ungefehr einer halben Meyl von einander / ligt oberwehntes Städtlein Michelstadt / in der Mitte / allda die Herren Grafen von Erbach / in der schönen Kirchen / darinn die Augspurgische Confession getrieben wird / ihre Begräbnuß haben. In diesem Städtlein haben die Herren Graffen von Erbach (darvon seithero Herr Graff Georg Albrecht dieses zeitliche Leben geendet / aber etliche Herren Söhne hinterlassen hat) die Begräbnuß. Ihr Anschlag zum Römerzug / ist 2. zu Roß / 8. zu Fuß / oder an Geld 56. fl. und zu Unterhaltung deß Cammergerichts Jährlich ordinari 10. fl. und cum augmento 16. fl. 42. Kr. 4. Heller. In der Nürnbergischen Repartition, wegen Satisfaction der Schwedischen Militz / stehen für 1331/2. Monat / 7476. fl. so eben das obgedachte Contingent, oder Reichs-Gebühr machen.


Von den Hertzogthümbern
Braunschweig Lüneburg


Burßfelda.


Ist ein berühmtes / im Fürstenthumb Calenberg gelegenes Closter; in anno 1093. von Graff Henrich dem Feisten / Hertzog Otten zu Beyern / vnd Graffen zu Northeimb Sohn / benebenst seiner Gemahlin Gertruden / Marggraffen Egberten / Hertzogen zu Sachsen vnd Braunschweig Tochter / zu nechst an der Ostseiten der Weser / vnter dem alten Schloß Bramburg / zwo Meile vnter Münden / an einem fast lustigen Ort / gestifftet vnd erbawet / Deß Herrn fundatoris Cörper / nach dem er von den Friesen erschlagen / ist Anno 1101. den 10. Aprilis, daselbst im Closter begraben. Vff dem Grabstein findet man diese Wort: Anno 1101. Idus Aprilis sepultus hic generosus Comes, filius Ottonis Ducis, fundator hujus Coenobii.

Absonderlich ist es nicht vnbekant / von der daselbst vffgerichteten Union Bursfeldensi, so in anno 1429. durch die domahlige reformatores Johannem de Rode M. et Abbatem S. Matthiae apud Treverim angestellet / vnd an die 75. Clöster in solche Union gezogen worden / wie davon beym Trithemio in Chronico Sponheimensi pag. 350. mit mehrem zu vernehmen.


Hilwardtshausen.


Hilwardtshausen / oder Hildewardeshausen / vor Zeiten ein JungfrawenCloster / Fürstenthumbs Calenberg / ligt hart an deß Weserstroms Westseiten / nach dem Land zu Hessen / eine halbe Meile vnter Münden / an einem sehr anmuhtigen vnd lustigen Ort / hat an solcher seiten der Weser schöne fruchtbare

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Hassiae. Frankfurt am Mayn: Matthäus Merians Erben, 1655, Seite XXXIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Hassiae_304.jpg&oldid=- (Version vom 16.5.2018)