In der Franckfurter Herbst Relation deß Jahrs 46. stehet / es hetten daß Stättlein Alßfeldt / im Brachmonat / die Keyserischen erobert. Vnd in der Frühlings Relation deß Jahrs 47. wird gesagt / das Alßfeld / zu eingang deß Weinmonats / von den Nider-Hessischen / in besagtem 46. Jahr / auff Discretion erobert / vnnd die Darmbstättischen vntergestelt worden seyen.
Ausser der Statt ist der Frawenberg / darauff an jetzo das Begräbnus; wie dann vor der Hirschfelder Brücken das Siechhauß / dabey ein alte Capell. Von denen 3. Wäldern / so vmb vnnd gegen der Statt ligen / wird der 1. der Homberg genant / vnd hält ohngefehr 2000. Morgen in sich. Der zweyte / die Steinforst / 600. Morgen; Vnnd dann drittens der Romroder Berg 1200. Morgen. Ein halbe Meyl Wegs von der Statt rühret her ein Wässerlein / die Eyffa genand / darvon das Dorff Eyff den Nahmen / vnnd fleusset ferrners durch etliche Wiesegründt einer seits an dem Waldt der Steinforst her gegen der Rodenberger Steinkauten vor Alßfeldt / alldar es wider in die Schwalm fället / vnnd sich endiget.
Ligt in der Graffschafft Waldeck / vnd ist
Anfangs ein Closter gewesen / darnach zu
einem Gräfflichen Sitz gemacht worden.
Volquinus, Graff zu Waldeck / ward im
Jahr 1131. zum Edelvogt von der Stiffterin
Orpe erwöhlet vber dieses Closter;
welches auch im Jahr 1234. begabete Adolff
Graff zu Schwalenberg mit dem Bockenstrot /
einem Wald. Im Jahr 1640. hielte
allda Beyläger der Schwedische General
Feld-Marschalck Banner vmb den 16. 26.
Septembr. mit einem Fürstlichen
Marggräffischen Fräwlein von Baden-Durlach /
welche allhie / in der Residentz ihres
Schwagern / Herrn Graffen Volradens
von Waldeck / sich damahln befunden: dem
Bericht nach / hatte diesen Orth An. 1650.
im Hornung / Herr Graff Georg
Friderich zu Waldeck.
Assenheim / ist ein altes Stättlein / vnd hat
seiner Antiquitet viel Zeugnußen / also dz
dafür gehalten wird / es auch noch zurück in
paganismum reichet / wie das genandte
Steinhauß auff dem Marckt / oder Strassen /
vnd sonderlich der grosse hohe dicke
antiquitet. Thurn außweiset / welcher Thurn
wol dem Lug ins Land / oder Solothurn /
oder sonsten fast nachöhmet / wie die
Gestalt vnd Ehnlichkeit außweiset. Bey den
Zeiten der Tempel-Herren ist es ein feiner
vester Orth gewesen / vnd der Tempel bey
dem Thurn / dessen Stück noch stehet / ist
wol zu sehen / als ein recht Antiquitet. Das
Wasser Nidd gehet fast vmb das Castrum
vnd Stättlein herumb. Bey der Ober-Pforten
siehet man daß es ein wolverwahrter
Orth gewesen / dann das Wasser rings
vmbher gangen / mit auffziehenden
Brücken verwahrt. Es hat ein trefflich
Fruchtland / vnd ist quasi meditullium
Wetteraviae: Hat einen trefflichen Weinwachs
in vnterschiedenen Bergen: Gut Almey /
Weyde / vnd zimlich Wiesen: Auch hat es
gute Beholtzung auß dreyen Wälden /
Langhard / Auwen / vnd Hanaw genandt. Vnd
ob es wol dreyer Herrn Bottmässigkeit
vnterworffen / Isenburg / Solms / vnd
Hanaw / so ist es doch nicht schuldig Frondienst
zu thun. Es hat dieses Stättlein vnd
Burgeschafft ein gute Fischerey von dem
grossen Steg vnd Güldenen Badden (also
genant) an / biß an die Mühl / dabey sich die
Burgerey wolbefindet.
Nechst an der Graffschafft
Witgenstein / ligt auff einem Berg Battenberg /
so ein vhraltes Hauß vnnd Statt / welche
vor Christi Geburt vngefehr 134. von der
Catten König Batone, oder Batavo,
gebawet / vnnd daher auch die Battavi sollen
ihren Namen haben. Vmbs Jahr 1277.
ist dieses alles ein besondere Graffschafft
gewesen / vnnd hat damahln dieselbe regiert
Graff Widekind von Battberg / welcher
ein geborner Graff zu Wittstein gewesen.
Dann vmb die Zeit Caroli Magni die
Graffen von Wittstein auff die Grentze
gesetzt worden / als die Teutschen zum
Christlichen Glauben gebracht worden.
Von diesem Graffen ist Battberg an den
Stifft Mäyntz / vnnd von selbigen Stifft
an Landgraff Heinrichen zu Hessen vmbs
Jahr 1464. kommen; dann deß Jahrs hat
der Bischoff zu Mäyntz Adolphus / ein
Matthäus Merian: Topographia Hassiae. Frankfurt am Mayn: Matthäus Merians Erben, 1655, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Hassiae_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)