Seite:De Merian Frankoniae 110.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Käyserischen außgeplündert worden seyn; wie man geschrieben. Siehe aber oben Kreglingen. Und sagt ehegedachter Kemitzius, im 2. Theil / es hätte damaln der König in Ungarn / das Fürstenthumb in Anspach in sequestration genommen / und die Huldigung von den Unterthanen auffnehmen lassen. Daher an der Plünderung gezweiffelt wird.


Oeringen / Oeringa.

Hat den Namen von dem Fluß Ora, gleich wie auch die Landschafft herumb davon Origovia, oder das Orgöu geheissen wird; wie Crusius part. 2. Annal. Suev. fol. 195. schreibet. Ist ein Gräffliche Hohenlohische Stadt / Schloß und gemeines Ampt / an den Gräntzen deß Francken- und Würtenberger-Lands / wie auch andere der Herren Grafen von Hohenlohe Oerter / gelegen. Das Stifft hat von Käysers Conradi II. Mutter / der Adelheit / seinen Anfang Anno 1037. bekommen; als die hernach Graff Herman von Hohenlohe geheuratet hat / und allhie begraben ligt. Das Diploma fundationis, ac dotationis, hat Magerus de Advocatia armata, cap. 5. n. 392. fol. 150. und ist von solchem Stifft / allda die Graffen von Hohenlohe ihre Begräbnuß haben / besagter Crusius d. part. 2. lib. 6. c. 8. et. part. 3. lib. 1. c. 12. et lib. 5. c. 1. et lib. 9. c. 12. zu lesen; der auch an obgedachtem 195. Blat sagt / daß solche Stiffts-Kirchen / vor alters / ausser deß Städtleins Oeringen / so man jetzt die Alte Stadt nennet / gelegen gewesen. Hernach haben viel / auch vornehme Leuthe / bey solchem Stifft Häuser gebauet / und endlich dieselbe mit einer Mauer umbgeben / daß es eine besondere Stadt worden / und seye der Rath und Gericht / auß Alt-Oeringen gewichen / und habe sich in diese neue Stadt begeben; daher sie auch ihre Geschlechter bekommen habe. Von hochwolgedachten Herren Grafen von Hohenlohe (die sich mit vielen vornehmen Häusern in Teutschland befreundet / auch auß ihnen viel Bischoffe worden seyn) Ursprung / etc. siehe / ihn / den Crusium, part. 2. lib. 6. cap. 8. und Lazium, lib. 8. Migrat. Gent. cap. 34.


Ornbau / Ohrenbau.

Von theils Arnbau genannt / ein Aichstättisch Städtlein und Ampt / an der Altmül / eine Stunde von Altenried / und 6. Stund gehens von Nürnberg / (wie die Franckfurter Frühlings-Relation deß Jahrs 49. berichtet) gelegen. Anno 1633. nahmen die Weymarischen Ohrenbau mit List ein. Hernach ward Johann von Werth / bey diesem Ort zertrennt / daß der Seinen in 300. auf der Wahlstatt niedergehauen / 100. gefangen / (Kemnitzius sagt / über 200.) und er selbsten verwundet worden; wie Georgius Engelsüß / ein Franck von Creglingen / im Weymarischen Feldzug / am 5. Blat / schreibet. Anno 1648. im Weinmonat / ist allhie das Schwedische Kriegsvolck ankommen. In dem tomo 6. Theatri Europaei stehet hievon dieses: den 21. October / logirte die Schwedische Armee zu Wassertrüdingen; den 23. war das Hauptquartier zu Arnebau. Die Frantzösische Armee gieng auff Feuchtwang / allda die beede Generaln / Wrangel und Turenne / den 28. zusammen kommen / und darauff den 29. diß Octobris / zu Arnbau / einander valedicirt; nachdem / den 27. zuvor / ihnen der Friedensschluß zu Münster / angezeigt worden war. Und seyn die Frantzosen / den 30. nach Rotenburg an der Tauber / die Schwedischen gegen Nürnberg auffgebrochen. Den 5. 15. Novembris, reiste Wrangel von Nürnberg wieder ab. Den 6. deß / ward das Hauptquartier im Flecken Grundlach / anderthalb Meil von Nürnberg / gegen Forchheim. Und haben die Schwedischen da herumb allenthalben übel gehauset; und ward im Franckenland / hin und wieder / die Schwedische Armee; die Frantzösische aber in Schwaben / und benachbarten Craisen / einquartirt.


Ostheim.

Dieses Namens seynd unterschiedliche Orth im Franckenland: Als 1. Ostheim vor der Röhn / an der Stray / bey Fladungen / gelegen; welches Städtlein / und das dabey-ligende Schloß Liechtenberg / Hertzog Johann Ernsten zu Sachsen / Eysenach / gehört hat: nach dessen Absterben es an Hertzog Wilhelmen zu Sachsen-Weymar / sampt dem Ampt / kommen ist. Anno 1641. lagen die Schwedischen allhie / und zwungen die Ostheimer / das veste obgedachte Hauß Maßfeld zu proviantiren.

2. Ostheim am Mayn / eine Carthauß; davon im Text / p. 56.

3. Ostheim / am Haßberg / ein groß Dorff / zwischen Hoffheim (insgemein Hoffingen genannt / so ein Städtlein / ) und Königsberg.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_110.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)