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Hohentrüdingen.

Ein Marggräffisch Ohnspachisches Schloß und Ampt / so erstlich / von der Pfaltz / Burggraff Friederichen zu Nürnberg / Pfands-weise / hernach Anno 1530. (dem Hause Brandenburg) eigenthumblich überlassen.


Hohenwergheim.

So Bruschius zu seiner Zeit ein herrlich und fast weitläufftig Marggräfliches Brandenburgisches / und am Nordgau gelegenes Schloß nennet.


Holfeld.

Ein Bambergisches Städtlein / und Ampt / an dem Fluß Wisend.


Holtzkirchen.

Ein Closter zwischen Remlingen und Wertheim / an einem unbekandten Wasser / dessen Closters Vogthey die Herren Grafen von Wertheim haben.


Homburg / Homberg.

An der Wehrn / oder Wern / so vom Ampt Werneck gegen Gemünd in den Mäyn gehet / und also ein anders Wasser / als die Werra ist / welches im Hennebergischen und Hessischen fliesset. In Hessen seynd auch dreyerley Homberg oder Homburg; daher dieselbe bißweilen under sich selbsten / und dann mit diesem Würtzburgischen / in den Relationen / vermischt werden: So aber nicht seyn solte. Also nennen theils das Städtlein Hohenburg am Mäyn auch kurtz Homburg / so ingleichem ein Würtzburgisch Ampt ist; dahero bald Irrthümb in den Historien entstehen können.


Jagstberg.

Ein Würtzburgisches Städtlein / Schloß und Ampt / an der Jagst. Es soll auch ein Schloß und Dorff dieses Namens / bey Leutershausen ligen / und Edelmännisch seyn.


Jagsthausen.

Gehört dem Geschlecht von Berlichingen.


Igerssen.

Oder Igersheim / ein Marckt am Tauber-Thal / unter Wertersheim.


Ilmenau.

Ligt in der Fürstlichen Grafschafft Henneberg / zwischen Arnstatt und Eißfeld / vor dem Wald / und gehört also zum Fränckischen Creiß; sonsten aber / der Herrschafft halber / dem Chur- und Fürstlichem Hause Sachsen / insgesambt / allda ein Kupfferbergwerck / da das Ertz und Wildwasser / nicht durch Pferde / sondern durch ein Wasser-Kunst / auff die hundert Klaffter herauff gebracht wird. Und seyn die Schmeltzhütten auch daselbst zu sehen / darinn 4. Oeffen / in deren jedem in Tag und Nacht zween Centner Kupffer geschmeltzt / hernach aber erst in einem andern Ofen das Silber davon geschieden wird. Und also war es allhie / vor dem jetzigen Teutschen Krieg beschaffen. Aber wie es jetzt damit bewandt / haben wir nicht erfahren können. Als Anno 1290. Käyser Rudolff / mit Hülff deren zu Erffurt / in die 66. Schlösser und Burgen / zerstört und zerrissen hatte / kam er auch vor Ilmenau / und begriff darinnen 28. Räuber / und führte sie gen Erffurt. Da saß Käyser Rudolf selbst zu Gericht über sie / und ließ sie herauß vor die Statt führen / und enthaupten; wie eine geschriebene Erffurtische Chronic meldet. Dornavius in vita Rudolphi pag. 79. hat 29. Räuber. Anno 1353. seynd durchs Wetter in dieser Stadt viel Häuser abgebronnen. Anno 1431. ward die Stadt durch die Landgräfisch-Thüringische mit Sturm gewonnen. Anno 1624. ist sie / biß auf wenig Häuser / außgebronnen: welches auch Anno 1640. geschehen. Anno 1642. den 29. Septembris / ward sie außgeplündert.


Ingelfingen.

Am Kocher / zwischen Jagsthausen und Oeringen / ein Städtlein / den Grafen von Hohenlohe / nach Langenberg / gehörig. Es ligen in der Nähe herumb Kochersteinfeld / Sinderingen / Braunsbach und andere Ort mehr.


Iphofen / Ipphofen.

Ein Würtzburgisch Städtlein und Ampt / zwischen Brait und Meinbernheim / nahend dem Mäyn und Marck-Bibrach / gelegen / so Bruschius, wegen der Treu gegen seinen Bischoff Gerhardo, cap. 9. p. 171. de Episcopat. German. rühmen thut. Es solle viel Juden da geben.


Jüchsen.

Wie dieser Ort in einer Franckfurtischen Relation genannt / und für einen reichen

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)