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gehabte Antheil / und andere Gerechtigkeit / denen Burggrafen zu Nürnberg / abgetreten und übergeben. So habe er Carolus andere in dem Lande zu Francken gelegene Flecken / als Herbrechtsdorff / Wendelstein / Waltzendorff oder Wutzeldorff / als gewesene Reichs-Dörffer / von dem Reich genommen / und zum theil denen Burggrafen zu Nürnberg / zum theil aber etlichen privat Persohnen versetzet. Limnaeus berichtet tom. 4. de Jur. pub. p. 816.daß Herr Wilhelm von Seckendorff Anno 1368. einen Theil an Guntzenhausen dem Burggraffen verkaufft / und habe Burggraff Friederich Anno 1401. den Guntzenhäusern das Privilegium gegeben / daß sie ihren Jahrmarckt förters ewiglich an dem andern Pfingstag anfahen / und 8. Tage nach einander halten mögen.


Hailbrunn / Hailsbronn.

Oder Heilsbrunn / ein Cistercienser Closter / fast auff halbem Weg zwischen Nürnberg und Ohnspach gelegen / und Herrn Marggraf Albrechten von Brandenburg / nach besagtem Ohnspach / gehörig / der allhie einen Richter hält. Jacobus Gretserus lib. 2. de Episcop. Eystett. cap. 10. schreibet / daß der heiligen Jungfrauen Stillae (welche in dem Jungfrauen Closter Mariaeburg / Aichstetter Bistumbs / nahend der Stadt Abenberg / ) wie er es allhie; aber 518. Blat / Arnberg / ein Städtlein nennet) in der Nürnbergischen / Weissenburgischen und Ohnspachischen Nachbarschafft gelegen / ruhet / und die deß Grafen Babonis von Abensperg in Bayern Enckels Tochter solle gewest seyn / ) Bruder Conrad / und Rapoto / Grafen von Abenberg auffn: Nordgou / mit S. Othen, Bischofen zu Bamberg / dieses Closter Heilsbrunn / im Jahr 1132. gestifftet habe. Es lige besagte S. Stilla, oder die heilige Stilla, in der Kirchen zu gedachtem Mariaeburg / so sie erbauet; aber das Closter sey erst Anno 1382. von Bischoff Wilhelm zu Eichstatt hinzu gethan / und Jungfrauen auß dem Closter Marienstein bey Eichstatt dahin beruffen worden. Es stehet in der Salmanschweilischen Erinnerung / bey der dritten Hauptfrag / am 48. Blat / daß in dem Closter Heilsbronn / vorzeiten / die Leyen-Brüder / Bertling genannt / sich für Scharffrichter haben gebrauchen lassen: dieweil der Cistercienser Orden / auß einer alten und approbirten Gewonheit / diese Freyheit gehabt / daß solcher auf seinen Gütern / durch seine Diener / den Blutbann hat exerciren mögen. Siehe die Documenta rediviva Monaster. in Ducat. Wirtenberg pag. 292. Es ist solch Closter vorzeiten ein Stand deß Reichs / und auf 2. zu Roß. und 10. zu Fuß / angelegt gewesen. Marggraff Georg Friederich von Brandenburg / der Anno 1603. gestorben / hat Anno 1582 dieses Closter zu einem Fürstlichen Brandenburgischen Gymnasio gemacht / und für ein hundert Knaben den Unterhalt darzu verschaffet. Siehe Crusium part 2. Annal. Suevic. lib. 9. cap. 14. Es haben die Herren Marggrafen auch zum theil ihre Begräbnuß allhie: sonderlich die geweste Burggrafen zu Nürnberg.


Halburg.

Ist ein eingezogen Würtzburgisch Lehen / den Zöllnern von Halburg zugehörig / à Francisco Episcopo ist es Wernern Schencken von Stauffenburg verliehen: qui est Consiliarius, et Praefectus Wûrtzburgensis in Kitzingen: wie der uns zukommen Bericht redet.


Halstatt.

Marckt und Ampt / Bambergisch.


Häntungen.

Ein Dorff im Hennebergischen / so ein Decanat hat.


Hardtheim.

Nicht weit von Amorbach / ein Würtzburgisch Ampt / so dem Geschlecht deren von Hartheim gehöret hat. Anno 1641. hat dieses Ampt der Probst zu Münster im Grönfeld (Al. Trönfeld) verwaltet.


Hartneidstein.

Schloß und Pfleg / Bambergisch.


Haßfurt.

Am Mäyn / zwischen Bamberg und Schweinfurt / und zwar 3. Meilen ober Schweinfurt gelegen / ein Würtzburgisch Städtlein / Schloß und Ampt / so den 18. Julij, Anno 1632. von den Friedländischen eingenommen / und Anno 1639. von den Schwedisch-Königsmärckischen geplündert worden. Anno 1641. kam dieser Ort an die Weymarischen.


Heidenfeld.

Ein Dorff / ein Meil wegs von Schweinfurt gelegen / allda ein Closter Canonicorum Regularium S. Augustini, gleich dem zu Triffenstein; davon etwas beym Bruschio

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Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_058.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)