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über / nachdem ihr der General Lamboy biß dahin so starck zugesetzet hatte.

Verzeichnuß der fürnehmsten Oerter / welche in dem Abriß der Stadt Coburg insonderheit in acht zu nehmen.

1. Die Vestung Coburg.
2. Die Fürstl. Residentz Ehrenburg.
3. Die neue Altana.
4. Die Hauptkirch zu S. Moritz.
5. Die Fürstl. Regierung und Cantzeley.
6. Das Rahthauß.
7. Der Marckt.
8. Das Fürstliche Collegium.
9. Das Zeughauß.
10. Das Steinthor.
11. Das Ketzschenthor.
12. Der Kilians-Thurn.
13. Der Hürten-Thurn.
14. Das Judenthor.
15. Das Spittalthor.
16. Die Fürstliche Stahlhütten.
17. Das Bürglesthor.
18. Der Steinweg.
19. Das Haynthor.
20. Das H. Creutzthor.
21. Die Rosenau.
22. Die H. Creutzgaß.
23. Die Kirch zum H. Creutz.
24. Das Seelhauß.
25. Die Ziegelhütten.
26. Die Schleiff- und Polliermühl.
27. Die Flöß bey Kortendorff.
28. Lauterburg.
29. Lauttern.
30. Vorraths-Flösse für die Fürstl. Hofhal.
31. Die Judenbrücken.
32. Das Schlachthauß.
33. Das äusser Jüdenthor.
34. Die Webersgaß.
35. Die Vorstadt vorm Jüdenthor.
36. Das Thor bey der Eselsbrücken.
37. Die Angermühl.
38. Zinckenwerterthor und Vorstadt.
39. Vorstadt vor dem Ketzschenthor.
40. Der Gottesacker.
41. Der Fasangarten.
42. Die Fürstliche Rennbahn.
43. Das Glocken-Gießhauß.
44. Das äusserste Ketzschenthor.
45. Das Vorrahthauß.
46. Der Seylerstandt.
47. Das Schießhauß bey der Vogelstangen.
48. Die Eychebrücken.
49. Die Kirche zu S. Nicolaus.
50. Das Lazareth bey S. Nicolaus.
51. Ketzschendorff.


Cranach / Cronach.

Eine Stadt im Stifft Bamberg / zwischen Coburg und Wildenfelß / an der Radach / und 6. Meylen vom Fichtelberg 6. Meilen von Bayreut / und zwo kleine Meylen von Neustadt an der Heide / sampt einem vesten Schloß auf dem Rosenberg / wie man sagt / gelegen / so deß Kunstreichen und weitberühmbten Mahlers und Burgermeisters zu Wittenberg / Meister Lucas / dessen hieoben im Beschluß von Coburg gedacht worden / Vaterland gewesen; wie Bruschius, in Beschreibung deß Fichtelbergs / bezeuget.

Die Cranach und Haßlach fallen da in die Radach. Die Schwedischen haben die Stadt Anno 1632. und 33. belagert / auch das letztemal erobert / und hernach / wie man geschrieben / verbrannt; aber dem festen Schloß allda / so Rosenberg heissen solle / konten sie beydesmal nichts abgewinnen.

Georg Engelsüß im Weymarischen Feldzug schreibt / daß im Jahr 1633. als Hertzog Bernhard von Sachsen im Jenner / Cronach einbekommen / die Stadt darüber in die Flamme gerathen sey / aber in der gedachten Vestung konte man nicht beykommen. Hergegen sagt Kemnitz / im 2. Theil vom Schwedischen Krieg / daß sein Herr Burder / Hertzog Wilhelm zu Sachsen / den 5. Junij / einen heimlichen Versuch auff Cronach gethan; und daß hernach Anno 34. den 8. Mertz / Hochgemeldter Hertzog Bernhard diesen Ort belagert habe; aber wegen deß Einfals der Käyserlichen / in die Marggrafschafft Culmbach / den 16. dieses / wieder abgezogen / darüber dann die Vorstadt / den 9. ejusdem, abgebrannt worden sey.


Culmbach.

Es ligt diese Marggräffisch-Brandenburgis. Stadt am weissen Mäyn / nahend dem Fichtelberg / und kommt nit weit davon der rothe Mäyn dazu / und wird förters auß beyden ein Fluß. Petrus Albinus, sagt in der Meisnischen Chron. tit. 13. fol. 176. daß von etlichen geschrieben werde / wie umb Culmbach der höchste Ort / und gleichsam das Mittel deß Teutschlandes seye. Ist eine Fürstliche Marggräfliche Residentz zu Zeiten / darob das veste berühmte Schloß Blassenburg gelegen. Es haben die Burggrafen von Nürnberg / Johannes und Albertus, im Jahr 1336. Culmbach sampt der Herrschaft Blassenburg / und dem Closter Himmelscron


Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_048.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)