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nicht gar weit von Bamberg / in Mäyn. Der sechste wird genannt Baunach / laufft durch die Rotenheimische Güter / auch nicht weit von Bamberg in Mäyn. Der siebende Fluß wird Stray genannt / laufft bey Mellerstadt / auff Obern-Stray / und zur Neuenstadt in die Saal. Der achte Fluß wird genannt Weren / laufft von Mainungen gegen Schmalkalden in Hessen hinein. Neben diesen acht Flüssen / mag man auch die ignobiliores zehlen / als die nur auff wenig Meil in diesem Fränckischen Crayß durchlauffen / als da ist die Pegnitz / so bey Schnabelwald / Pegnitz / Aurbach / Herßpruck / Lauff / und Nürnberg / laufft / und zu Fürt in die Rednitz kommet: die Jagst / so ausser diesem Crayß entspringet / bey Craylßheim / Kirchberg / Langenberg / Deutzbach / Jagsperg / Krautheim / Closter Schönthal / vorüber fleust: Wie auch der Necker in den Teutsch-herrischen Gütern / zu Horneck / Gundelsheim / auff Moßbach / in die Pfaltz gehet: Auch der Kocher / auß Schwaben / in der Graffschafft Hohenlohe / zu Küntzelsau / Ingelfingen / und anderen Oertern / auff Kochendorff fleust: Die Zenn machet den Zenngrund / und kommet von Obern-Zenn / so Seckendorffisch / auff Langenzenn / Wilmersdorff / Farnbach / zu Fürth in die Rednitz: Wie Aurach / bey Embskirchen / auff Hertzog Aurach / zu Pruck: die Schwabach bey Erlang: die Piber zu Zirldorff / alle auch in die Rednitz kommen: die Gollach entspringet in der Markung zu Ulsenheim / nicht weit vom Schloß Franckenberg / und läuffet auff Golhoffen / Golostheim / und Aub zu; hernach nicht weit von Creglingen / bey Biber-Ern / in die Tauber: der Ehegrund gibt den Fluß die Ehe / darinn sind die Seckendorffischen Güter / Sugenheim / Ulstald / Langenfeld / lauffet alsdann in die Aisch: Putlach fleust bey Bodenstein / und Goßmanstein / in die Wisent: Schluiß / oder Schleust / lauffet bey Schleusingen / und Hilperhausen / in die Weren: wie auch das Wasser / die Nahe genannt / auch bey Schleusingen hernach in die Weren kommt: die Röhn fleust in die Saal: Fulda / das Wasser / fleust im Stifft Fulda: Fladungen bey der Stadt Fladungen: Lauter ist bey Murstat / und fleust in die Saal: Ebrach werden dreyerley Flüß / die Reich-Ebrach / Mittel-Ebrach / und Rauh-Ebrach / genannt; und fliessen in die Rednitz bey Bamberg: Wisent fleusset bey Holfeld / auff Forchheim in die Rednitz. Krempen kommt bey Coburg in die Itsch: Radach kommt in die Cronach: Cronach fleust / sammt der Reder / zu Lichtenfels in Mäyn: Wernetz lauffe bey Werneck / auff Arnstein / förter in Mäyn: Kintz laufft am Speshart hin / auff Hanau / und dorten in Mäyn: Mübling laufft in der Graffschafft Erbach / von Stupffelbrun / Michelbach / Fürstenau / alsdann in Mäyn: Kemig laufft in die Wisset: die Reder laufft in Mäyn / bey Lichtenfels. Die Wälder / und Först / betreffend / ist diese Landschafft wolerbauet mit Städten / Dörffern / Schlössern / und Flecken / also: daß an manchem Ort / als auff dem Ochsenfurter-Gaw / mangel an Holtz / und solches theuer ist: und an statt desselbigen / Stupffeln / und Stroh / gebrauchet wird. Es ist aber der Speshart eine grosse Wildniß / wie auch der Ottenwald / ingleichen / der Steigerwald: So grentzet auch der Thüringerwald in dem Hennenbergischen herein. So hat es auff dem Gebürg / und im Nürnbergischen sehr grosse Waldungen. Von Handels-Städten / und Emporiis, sind Nürnberg / Bamberg / Würtzburg / Schweinfurt / und Kitzingen. Vestungen sind unterschiedlich in diesem Land. Das Stifft Bamberg hat Forchheim / Statt Cronach / sampt dem Schloß Rosenberg; Würtzburg hat das Schloß Unser Frauenberg oberhalb Würtzburg / und Königshofen am Grabfeld; Brandenburg Culmbach / hat Blassenburg: Onoltzbach / Wiltzburg: die Graven von Wertheim / und Erbach / Breuberg: Hennenberg hat Maßfeld: die Stadt Nürnberg hat Lichtenau: der Roteberg gehört der Fränckischen Ritterschafft: Coburg hat die Vestung Ehrenburg. Betreffend Academien / und Gymnasien; Hat erstlich Würtzburg eine Academi, daselbsten man Doctores, und Magistros, creiren kan / de cujus fundatione, et dotatione, legi potest Christophorus Mariana in Encoeniis tricennal. Herbipolens. So dann die Stadt Nürnberg / zu Altorff / allda man auch Doctores, Magistros, Poëtas, und Baccalaureos creiren kan. Gymnasia, seu Scholae Illustres, sind zu Hailsprun in Marchionatu Brandenburgico, zu Coburg / zu Nürnberg / zu Oeringen / zu Schweinfurt.

In specie nun hält dieser Crayß in sich / sechs Fürstenthumer / vier Geistliche / und zwey Weltliche / ordinariè. Die vier Geistliche sind / das Stifft Bamberg / Würtzburg / Aichstätt / und das Teutsch Meisterthumb / so viel die Cammergüter betrifft. Das Stifft Bamberg führt das Directorium in diesem Crayß / und ist selbiger Bischoff jederzeit außschreibender Fürst; welchem

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Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_008.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)