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Das Kapellchen zu Langenordnach, ursprünglich auch eine der älteren Cultstätten der Gegend, stammt, wie die Jahreszahl über dem rundbogigen Portal angiebt, aus dem Jahre 1731. Sämmtlicher Innenbau ist neu oder werthlos. (B.)


GÖSCHWEILER

Schreibweisen: Gozirswille c. 1200; Gozirswiler 1254; Gosserswiler 1309; Gossiswilr 1435; Góschweiler 1525.

Prähis­torischesPrähistorisches: Unterhalb des Orts im sog. ‘Todtenbaum’ wurden in den 1870er Jahren zwei alemannische Steinplattengräber aufgedeckt; ein weiteres solches Grab oberhalb im ‘Heuweg’, in der Nähe vom Weg nach Röthenbach. Von Beigaben wird nicht berichtet. (W.)

KircheKirche (ecclesia Cozcerisvilare c. 850 S. Gall. U. II 392; plebanus in Geersserwiler in decanatu Phoerron, 1275, lib. dec.; in decanatu Loeffingen zw. 1360 bis 1370, Lib. marc.).

Der kleine ThurmThurm der hochgelegenen, 1733 errichteten Kirche a. s. Rochum erscheint sehr alt, wird in den unteren Stockwerken durch schmale Scharten spärlich erhellt und besitzt als Klangarkaden des Glockenhauses unter dem abschliessenden Satteldach ohne Staffelgiebel spitzbogige Fensteröffnungen ohne Masswerk und Gewändsteine.

Im Dorfe haben sich mehrere ältere Häuser mit Resten alter Hausteingewände und Staffelgiebeln erhalten.

Ortsadel: Maech. de Goezzerswiler de Walthusen, Lib. annivers. Zurziacens. (MG. Necrol. I 613). (K.)

StallegStalleg, Hof, mit den an der Wutach gelegenen Ruinen der ehemaligen Burg Stalleg (Stahelekhe 1254, FUB. V 61; Stahileg c. 1290; Staleeck 1389; Staheleck das burgstall 1509; Stachelegk 1511), Sitz eines seit 1254 (WUB. V 61) genannten Ortsadels, der die Burg als fürstenbergisches Mannslehen trug und von dem sie an eine Stallecker Linie der Blumenberg (Hainrich von Bluemenberg, des Stahelegge ist, 1357) überging. Nach mehrfachem Wechsel kehrte das Lehen an den Fürstenberg zurück (17. Jh.) und blieb bis 1805 bei der Landgrafschaft Baar (vergl. Baumann in Schr. Baar IV 23). (K.)

RuineRuine Stahlegg ist in einer Viertelstunde von Göschweiler aus zu erreichen; sie liegt auf einer gegen die Wutach steil abfallenden, mit Tannen bewachsenen Berghöhe. Von der Burg ist ein 2 m dickes Mauerstück von 7 m Länge und ebensoviel Höhe, aus 0,50 × 0,80 m grossen Buntsandsteinen und Porphyr gefügt, in den Fugen mit Brocken gut verzwickt, als bedeutendster Rest vorhanden. An dieses reihen sich weitere, jetzt dem Boden gleiche Mauerreste an, welche auf eine umbaute Grundfläche von 9,0 × 11,0 m schliessen lassen.

Weitere Reste finden sich noch am Bergabhang, welche die einstige Ringmauer erkennen lassen.

In einer muldenförmigen Bodenvertiefung, östlich von der Burg und in ziemlicher Entfernung von derselben sollen früher gewölbte Keller bestanden haben. (D.)

Räuber­schlössleRäuberschlössle: Auf dem steilen Nägelefelsen bei Stalleck sollen die Ruinen des sog. Räuberschlössle liegen, der ehemaligen Burg Neublumberg, die nach Baumann

Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_457.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)