Seite:De Kunstdenkmäler Baden 6 395.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Hofraum, der in den verschiedenen Stockwerken von hölzernen Gallerien umgeben wird, auf die sich Stuben und Kammern öffnen. Ein spitzbogiges gothisches Portal, auf dessen rechtem Seitengewände ein Baden-Hachbergischer Wappenschild mit Helm und Helmzier ausgehauen ist, führt in das Innere, das leider heute in Folge vielfacher Um- und Neubauten von der ehemaligen Ausstattung nichts mehr enthält. Die ganze Anlage erscheint als interessanter Rest einer ehemaligen Wasserburg, deren breite Gräben heute in saftige Wiesen umgewandelt sind. (B.)

Ortsadel erw. zw. 1100 bis 1337. Es waren zwei verschiedene Familien, die des Craft von O. und die des zähringischen Dienstmannes Cuno. Von den Zähringern ging die Vogtei an die Grafen von Freiburg über, welche 1367 den Ort mit Badenweiler vereinigten. Er wurde 1445 hachbergisch-sausenbergisch, 1504 badisch.

Eine Burg zu Opfingen erw. 1528. (K.)

SANCT GEORGEN

Schreibweisen: in Hardchirihha villa 804 S. Gall. UB. III 3, 684; Harthchillea 1178; Hartkilch 1367; Sant Jergen 1524.

Litteratur: Bader Fahrten I 99–105; Mone QS. II 98.

Kirche Kirche (plebanus de Hartchilche 1223; eccl. Hartkilch cum capellis videlicet Uffhusen et Wendlingen cum filia Adelnhusen zw. 1360 bis 1370, Lib. marc.; kilchherre ze Hartkilch 1387). Die parrochialis eccl. s. Georgii de Hartkirch war 1382 der Karthause bei Freiburg incorporirt (GLA.) worden; 1390 kam der Ort zum Theil, 1504 ganz an die Johanniter, welchen später auch die Vogtei zufiel.

Glocke Im Thurme der modernen kath. Pfarrkirche a. s. Georgum hängt eine alte Glocke (Durchmesser 1,16 m), auf der sich oben in 5,5 cm breiten Schriftbändern folgende Inschrift in gothischen Minuskeln vorfindet:

do + man + zalt + noch + ihs + purt + xv + vii + in + gotes + namen + wart + ich + gosen + und + in + der + er + des + liepen + helgen + retter + sant + jergen + namen +

Auf der Glockenwandung ist ausserdem in Relief die Figur eines Bischofs mit Mitra und Stab, die Rechte segnend erhoben, aufgegossen, und weiter die Gestalt eines Hundes, sowie eines Fuchsen (?) in ziemlich kräftiger Modellirung. (B.)

Holzstatuette In der Kirche eine Holzstatuette, h. Anna selbdritt, sehr bewegte Barockskulptur, nicht schlecht.

Grabstein Hinter dem Chor auf dem Kirchhof Grabstein mit Wappen 1692.

Ein Ortsadel erw. im 13. Jh. (vergl. Krieger S. 624).

S. MÄRGEN

Schreibweisen: cella sancte Marie in Nigra Silva 1275, Lib. dec.; sant Marien 1311 f.; sante Meriun 1316; s. Maerien Celle in dem Swartzwalde 1384 f.; Meryenzelle 1463.

Litteratur: Handschriftliches, verz. bei Mone Qs. I (64); Gerbert HNS. I 477, II 84; Petri Snevin Ecclesia stira 233–239; Gall. christ. V 1075; Neugart EC.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_395.jpg&oldid=- (Version vom 15.11.2021)