Seite:De Kunstdenkmäler Baden 6 349.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

In der Sakristei befindet sich ein silbervergoldeter KelchKelch, dessen alter Fuss am unteren Rande die nur noch zum Theil lesbare Inschrift

zeigt; ferner wird dort ein Barockkelch aufbewahrt mit der Aufschrift:

Ecclesiae Parochialis Schwaighusanae sub Directione P. Caroli Will
An̄. 1742

und weiter ein silberner Buchbeschlag mit Buchzeichen, auf dem sich die Jahreszahl 1741 vorfindet.

In der Kirchhofmauer links des Eingangs ist ein gothisches sehr verwittertes FragmentSkulpturfragment aus rothem Sandstein eingemauert, wahrscheinlich der obere Theil der Umrahmung einer Sakramentsnische, ein Christushaupt unter einem Eselsrücken mit Giebelblume und Krabben.

Der Pfarrhof,Pfarrhof ein einfaches, zweigeschossiges Giebelhaus, stammt aus den Jahren um 1754, wie diese Zahl auf dem Sturze des Haupteingangs angiebt. Darüber ist eine hübsche Wappentafel von 1755 eingemauert. (B.)

Die KapelleKapellen ad. S. Annam von 1738 ist ohne bauliches Interesse.

Eine Capella beatae Mariae virginis in Schweighusen Argentinensis diocoesis wird z.]. 1500 in Cop. 17. Jh. (GLA) erwähnt. Ob identisch mit der Kapelle von Durenbach (Gm. Schutterthal, erw. 1531 f.), welche jetzt Privateigenthum des Hofbauern Robert Zehnle ist und das Datum 1713 trägt? Sie ist architektonisch ohne Bedeutung. Auf dem Altar eine spätgothische Madonna mit zwei männlichen Figuren, gute HolschnitsereienHolschnitsereien, etwa 50 cm hoch. (Mitth. des Hrn. Prof. Künstle.)

Ein Ortsadel erw. 1219; 1251.

Der Ort gehörte bis 1803 zum weltlichen Gebiet des Hochstifts Strassburg (Herrschaft Ettenheim). (K.)




WALLBURG

Schreibweisen: Valberc 1225; Walberg 1277.

Die kleine KircheKirche von Wallburg, einer Filiale von Münchweier (ad. S. Arbogastum), 00ist ein unbedeutender Bau von 1768 mit späterem Thurm. Ueber dem etwas reicher ausgebildeten Portal steht in einer Nische die Statue des Kirchenpatrons, eine werthlose Arbeit des 18. Jhs. (B.)

Ein Sacellum in Waldburg sub invocatione Trium Regum erw. 1666 in den Visit. Prot. (Reinfried). Der Ort war Filiale von Münchweier und gehörte urspr. in die Herrschaft Geroldseck, und der Ettenheimer Markgenossenschaft. Als Lehen trugen ihn die Walgot von Lahr, dann die von Endingen, nach deren Aussterben (1653), er an Lahr-Mahlberg zurückfiel. Seit 1803 badisch. (K).

Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_349.jpg&oldid=- (Version vom 12.3.2024)