Seite:De Kunstdenkmäler Baden 6 339.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Am Schulhaus über der Thüre findet sich ein Wappenstein eingemauert, der in einem Kranze zwischen zwei Bäumen eine Sichel und die Jahreszahl 1753 aufweist. (B.)

Der Ort gehörte der Abtei Ettenheimmünster, mit deren Anfänge seine Gründung (Weiler des Muni, welcher Name in dem Libr. confrat. 262 vorkommt) zusammenhängt (s. o.), die Vogtei stand als Strassb. Lehen den Geroldseck, dann den Uesenberg zu, von denen sie an die Markgrafen v. Hachberg und dann an Ettenheimmünster kam. Bis 1803 unterstand M. politisch der weltlichen Herrschaft des Hochstifts Strassburg. (K.)




ORSCHWEIER

Schreibweisen: Angeblich erste Erw. Horicheswilare 1085; Alswilre prope Altenmolberg 14. Jh.; Olswilre prope Malberg 14. Jh.; Orschwyr 1454.

Kirche Kirche(ecclesia Orschweyer, cuius patronus s. Andreas ap. 1666); jetzt Filiale von Mahlberg, ehemals eigene Pfarrei mit angeblich reichster Kirche der Ortenau.

Der GutshofGutshof der von Böcklinschen Familie, einst Seitenhof des Hauptsitzes zu Rust, jetzt ebenfalls von der Herrschaft bewohnt, ist ein einfaches Hofgebäude mit vorn abgewallmtem Dach und hohem Querbau, jedoch ohne alle besondere, architektonische Ausbildung. (B.)

Der Ort gehörte ursprünglich zu Kl. Rheinau, dann dem Stift Strassburg, wechselte öfter den Besitz, bis er 1797 von den Freih. v. Türkheim gekauft und 1803 badisch wurde.




RINGSHEIM

Schreibweise: erw. 993 (?); 1054; 1225 f.

Römische Reste:Römische Reste Herweg, howeg, bi den hohen strassen 1341 (Mone UG. I 145). Römische Goldmünze des Nero; bis vor einigen Jahren in Privatbesitz in Ettenheim.

Kirche{NotizRechts|Kirche}} (plebanus ecclesie parrochialis in Ringesheim 1363; Ringsheimb: huius parochialis ecclesiae patronus coelestis est s. Johannes Baptista et s. Sebastianus; collator et decimator d. Abbas Ettonianus 1666.) (K.) Die jetzige Kirche (ad. S. Johannem Baptistam) ist 1784 erbaut und ohne besondere Bedeutung.

Am Berge abseits der Strasse Ringsheim-Ettenheim liegt eine alte KapelleKapelle S. Johannes dem Täufer geweiht, die aber völlig restaurirt und umgebaut ist. Alt ist nur noch der niedere profilirte Chorbogen mit der Aufschrift am Scheitel

S. N. M. I60 J. D. P.

Vor der Kapelle steht ein altes, roh gearbeitetes Kruzifix aus einem Stein mit unbedeutender Inschrift und der Jahreszahl 1671 am Kreuzesstamm. (B.)

Der Ort gehörte zur Mark Ettenheim, Patronat und Zehnt dem Kl. Ettenheimmünster, dessen hiesiger Hof angeblich im 10. Jh. schon erwähnt wird; 1322 wird der grosse, 1371 der kleine Fronhof erwähnt. Nach Ruppert (Grossh. Baden S. 930) wird auch ein Ortsadel im 12. und 13. Jh. genannt. Bis zum J. 1803 unterstand R. dem weltlichen Gebiet des Hochstifts Strassburg. (K.)

Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_339.jpg&oldid=- (Version vom 8.2.2024)