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ja auch als sprüchwörtliche Redensart bekannt ist. – In Baien sagt man: das Pechmännchen kommt! (Schmidt Westerwäld. Idiot.) das nämlich mit Pech die Augen zuklebt. - Nach der griechischen Mythe sprengt der Schlaf, wie dort Sand, Lethewasser in die Augen, und weht mit seinen Flügeln bis man entschläft. Bei Zeus setzt er sich auf die höchste Tanne des Ida in das stachelvolle Gezweig (Ilias XIV. 290.). –

5. In Baiern schreckte man zur Zeit Aventins (B. Chronik 171 b) die Kinder mit dem Ausruf: „schweige, die Drud kommt über dich!“ In Franken und Schwaben sagt man: „still, die eiserne Bertha kommt!“ In Hessen und Thüringen fürchten sich die Kinder vor der Frau Holle, sie zieht sie in ihren Teich (s. das Märchen Nr. 24.), die guten macht sie zu Gluckskindern, die bösen zu Wechselbälgen (s. deutsche Sagen I. S. 7.). In Pommern (nach Dähnert ist es de olle Möme (die alte Mutter) oder auch de Water-möme; auf der Insel Föhrde: de blinde Jug. Sonst zeigt sich dort als Schreckbild de ruge Claas (der rauhe Niklas), und um Weihnachten de Bullkater (welches auch der Name für ein heranziehendes dickes Regen- und Donnergewölk ist). Im Ditmars. de Pulter (Polter)-Klas. Im Oestreichischen Klaubauf, Grambus auch Berthel (Denis Lesefrüchte I. 131.). In der Schweiz heißt (nach Stalder) das Gespenst Bauwi, Baui, womit wahrscheinlich der holstein. Buman und unser Bautzemann, Botzemann zusammen kommt; gewöhnlich vermummt sich jemand

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). G. Reimer, Berlin 1819, Seite LXIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_A_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)