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will es fein warten,
legs auf die Stiegen!
will es fein wiegen.

Oder auch niederdeutsch:

Ebeer Langbeen
wenneer wult du to Lande teen etc.

Der Name des Storchs Adebar, bedeutet nach einigen Kindträger, von baren, tragen, andere erklären Oudevar durch: alter Vater. Unter den Nürnberger Spielwaaren ist der Storch mit dem Wickelkind im Schnabel sehr häufig. Er bringt, nach Fischart, auch die rothen Schuhe mit.

In Frankreich sagt man, die Kinder wüchsen aus dem Kohl und lägen oben in den großen Häuptern. Doch scheint die Idee von dem Lebensbrunnen auch in der Bretagne nicht fremd. Cambry voyage dans le Finisterre I. 175. gedenkt des Volksglaubens, wornach man ein Kinderhemd in gewisse Brunnen lege; gehts unter, so stirbt das Kind im Jahre, schwimmts dagegen, so lebt es lang. Man thut das feuchte Hemd den Kindern an und glaubt sie dadurch vor Schaden zu bewahren.

Bronner erzählt in seinem Leben (Zürch 1795. I. 23. 24): „da fragte ich meinen Vater einst bei Tisch: wo ist denn unser Brüderlein hergekommen? Die Hebamme saß auch dabei. Diese Frau da, sagte er, hat es aus dem Krautgarten hereingebracht, du kannst noch heute den hohlen Baum sehen, aus dem die kleinen Kinder immer herausschauen, die man denn abholen läßt, sobald man ihrer verlangt.“ Es war eine hohle Weide an einem

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). G. Reimer, Berlin 1819, Seite LXI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_A_061.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)