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„komm mit mir, so soll dein Wunsch erfüllt werden.“ Und nahm den Petrus an der Hand und führte ihn zu einer Höhle. Wie sie hineinkamen, so blitzte alles von Gold, Silber und Kristall, und in der Mitte standen zwölf Wiegen neben einander. Da sprach das Englein: „lege dich in die erste und schlaf ein wenig; ich will dich wiegen.“ Das that Petrus, und das Englein sang ihm und wiegte ihn so lange, bis er eingeschlafen war.“ Und wie er schlief, kam der zweite Bruder, den auch sein Schutzenglein herein führte und wurde auch in den Schlaf gewiegt, und so kamen die andern nach der Reihe, bis alle zwölfe da lagen in den goldenen Wiegen und schliefen. Sie schliefen aber dreihundert Jahre, bis in der Nacht, worin der Weltheiland geboren wurde. Da erwachten sie auch und waren mit ihm auf Erden und wurden die zwölf Apostel genannt.


3.


Die Rose.


Et was mal eine arme Frugge, de hadde twei Kinner; dat jungeste moste olle Dage in en Wald gohn un langen (holen) Holt. Asset nu mal ganz wiet söken geit, kam so en klein Kind, dat was awerst ganz wacker, to em un holp (half) flietig Holt lesen un drog et auk bis für dat Hus; dann was et awerst, eh en Augenschlägsken (Augenblick) vergink, verswunnen. Dat Kind vertelde et siner Moder, de wul et awerst nig glöven. Up et lest brochte et en Rause (Rose) mit un vertelde, dat schöne Kind

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_294.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)