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Hof. Nun kam die Magd in die Küche, sah den fertigen Salat da stehen und wollte ihn auftragen, unterwegs aber überfiel sie, nach alter Gewohnheit, die Lust zu versuchen und sie aß ein paar Blätter. Alsbald zeigten sie ihre Kraft und sie ward ebenfalls zu einer Eselin und lief hinaus zu der Alten und die Schüssel mit Salat fiel auf die Erde. Der Bote saß in der Zeit bei dem schönen Mädchen und als niemand mit dem Salat kam und es doch auch lüstern darnach war, sprach es: „ich weiß nicht, wo der Salat bleibt.“ Da dachte der Jäger: „es wird schon etwas gegeben haben“ und sprach: „ich will einmal nach der Küche gehen“ und wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herumlaufen und den Salat auf der Erde liegen. „Schon recht, sprach er, die zwei haben ihr Theil weg!“ und hob die übrigen Blätter auf, legte sie auf die Schüssel und brachte sie dem Mädchen. „Ich bring euch selbst das köstliche Essen, sprach er, damit ihr nicht länger zu warten braucht.“ Da aß sie davon und war alsbald wie die übrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt und lief als eine Eselin in den Hof.

Nun wusch sich der Jäger sein Angesicht und ging hinab in den Hof, also daß ihn die Verwandelten erkennen konnten und sprach: „jetzt sollt ihr den Lohn für eure Untreue empfangen.“ Da band er sie alle drei an ein Seil und trieb sie fort, bis er zu einer Mühle kam, und klopfte dem Müller an das Fenster. „Was giebts?“ sprach der Müller. Antwortete er ihm: „da hab ich drei böse Thiere, wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_179.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)