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sagen und soll es doch.“ Da sprach der Prinz: „sag’s nur heraus, was es ist, ich will dir’s verzeihen.“ – „Ach, sagte der Jäger, ich soll euch todtschießen, der König hat mir’s befohlen.“ Da erschrak der Prinz und sprach: „lieber Jäger, laß mich leben, da geb’ ich dir mein königliches Kleid, gib mir dafür dein schlechtes.“ Der Jäger sagte: „das will ich gern thun, ich hätte doch nicht nach euch schießen können.“ Da nahm der Jäger des Prinzen Kleid und der Prinz das schlechte vom Jäger und ging fort in den Wald hinein.

Ueber eine Zeit, da kamen beim alten König drei Wagen mit Geschenken an Gold und Edelsteinen für seinen jüngsten Sohn, sie waren aber von den drei Königen geschickt, denen der Prinz das Schwert und das Brot geliehen, womit sie die Feinde geschlagen und ihr Land ernährt hatten. Das fiel dem alten König auf’s Herz und er dachte, sein Sohn könnte doch unschuldig gewesen seyn und sprach zu seinen Leuten: „ach! wär’ er noch am Leben, wie thut mir’s so herzlich leid, daß ich ihn habe tödten lassen.“ „So hab’ ich ja recht gethan, sprach der Jäger, ich hab’ ihn nicht todt schießen können,“ und sagte dem König, wie es zugegangen wäre. Da war der König froh und ließ bekannt machen in allen Reichen, sein Sohn solle wieder kommen, er nehme ihn in Gnaden auf.

Die Königstochter aber ließ eine Straße vor ihrem Schloß machen, die war ganz golden und glänzend, und sagte ihren Leuten, wer darauf geradeswegs zu ihr geritten käme, das wäre der

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_074.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)