Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V2 068.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

De falsken Süstern beide
de dehen de Kinnerkes[1]
Leide,
wol in des Waters Grund,
wo se de Fisker fund!

Da erschracken se alle un de Künig nam den Vugel, den Fisker un de drei Kinner mit sik na den Schlotte, un leit dat Gefänknis upschluten un nam sine Fru wier herut, de was awerst gans kränksch un elennig woren. Da gav er de Dochter von den Water ut den Brunnen to drinken, da war se frisk un gesund. De beiden falsken Süstern woren averst verbrennt un de Dochter friggede den Prinzen.


97.


Das Wasser des Lebens.


Es war einmal ein König, der ward krank und glaubte niemand, daß er mit dem Leben davon käme. Er hatte aber drei Söhne, die waren darüber betrübt, gingen hinunter in den Schloßgarten und weinten, da begegnete ihnen ein alter Mann, der fragte sie nach ihrem Kummer. Sie erzählten ihm, ihr Vater wär’ so krank, daß er wohl sterben würde, denn es wollte ihm nichts helfen. Da sprach der Alte: „ich weiß ein Mittel, das ist das Wasser des Lebens, wenn er davon trinkt, so wird er wieder gesund; es ist aber schwer zu finden.“ Da sagte der älteste: „ich will es schon finden,“ ging zum kranken König und bat ihn, er möcht’ ihm erlauben auszuziehen um das Wasser des Lebens zu


  1. Vorlage: Kinnekes (Druckfehler. Siehe LXXII)
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_068.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)