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denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Königin, de hadde Hare ase Flass.

De beiden Süstern awerst kregen keine Kinner, un ase de Künig mal verreisen moste, let he se tor Künigin kummen, um se up to munnern, denn se war grae (gerad) swanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde ’n ritsch-roen Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden Süstern, eine tor annern, se wullen den hübsken Jungen in’t Water werpen. Wie se’n darin worpen hadden (ik glöve, et is de Weser west) da flügt ’n Vügelken in de Högte, dat sank:

tom Daude bereit,
up wietern Bescheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Junge, bist du’s?

da dat de beiden hörten, kregen se de Angst up’n Lieve un makten, dat se fort keimen. Wie de Künig na Hus kam, sehden se to üm, de Künigin hedde ’n Hund kregen, da segde de Künig: „wat Gott deiet, dat is wole dahn!“

Et wunde awerst ’n Fisker an den Water, de fiskede den kleinen Jungen wier herut, ase noch ewen lebennig was, un da sine Fru kene Kinner hadde, foerden (fütterten) se ’n up. Na ’n Jaar was de Künig wier verreist, da kreg de Künigin wier ’n Jungen, den namen de beiden falsken Süstern un warpen ’n auck in’t Water, da flügt dat Vügelken wier in die Högte un sank:

tom Daude bereit,
up wietern Bescheid,

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)