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Tage warten, er hätte einen Bruder, der wär’ aus und holte was zu essen, wenn der käme, der hätte auch eine gute Landkarte, da wollten sie noch einmal suchen, der fänd’s gewiß. Also wartete der Mann, bis der Bruder nach Haus kam, der sagte, er wüßte es nicht gewiß, er glaubte aber, das goldene Schloß von Stromberg stände auf seiner Karte. Da aßen sich die drei noch einmal recht satt und dann ging der zweite Riese hin und sprach: „nun will ich einmal zusehen auf meiner Karte;“ allein das Schloß war auch nicht darauf. Da sagt’ er, er hätte noch oben eine Kammer voll Landkarten, da müßt’ es darauf stehen. Wie er nun die herunter gebracht hatte, suchten sie von neuem, und endlich fanden sie das goldene Schloß von Stromberg, aber es war viele tausend Meilen weit weg. „Wie werd’ ich nun dahin kommen?“ sprach der Mann. „Ei, sagte der Riese, zwei Stunden hab’ ich Zeit, da will ich dich bis in die Nähe tragen, dann muß ich aber wieder nach Haus und das Kind säugen, das wir haben.“ Da trug der Riese den Mann bis etwa noch hundert Stunden vom Schloß und sagte: „jetzt muß ich zurück, den übrigen Weg kannst du wohl allein gehen.“ – „O ja, sagte der Mann, das kann ich wohl.“ Wie sie sich nun trennen wollten, sprach der Mann: „wir wollen uns erst recht satt essen;“ und sie aßen zusammen und darauf nahm der Riese Abschied und ging heim. Der Mann aber ging vorwärts Tag und Nacht, bis er endlich zu dem goldenen Schloß von Stromberg kam. Da stand es aber auf einem gläsernen Berge, und oben darauf sah er die verwünschte Jungfrau fahren; nun wollte er hinauf zu ihr, aber

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_051.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)