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es ist Zeit, wir wollen in’s Holz, du mußt mit.“ „Ach, sagte er ganz grob und trotzig, geht ihr nur hin, ich komme doch eher wieder, als ihr alle mit einander.“ Da gingen die andern zum Amtmann und erzählten ihm, der Großknecht läge noch im Bett und wollte nicht mit in’s Holz fahren. Der Amtmann sagte, sie sollten ihn noch einmal wecken und ihm heißen die Pferde vorspannen. Der Großknecht sprach aber wie vorher: „geht ihr nur hin, ich komme doch eher wieder, als ihr alle mit einander.“ Darauf blieb er noch zwei Stunden liegen, da stieg er endlich aus den Federn, holte sich aber erst zwei Scheffel voll Erbsen vom Boden, kochte sie und aß sie in guter Ruhe, und wie das alles geschehen war, ging er hin, spannte die Pferde vor und fuhr in’s Holz. Bald vor dem Holz war ein Hohlweg, wo er durch mußte, da fuhr er den Wagen erst vorwärts, dann mußten die Pferde stille halten und er ging hinter den Wagen und nahm Bäume und Reisig und machte da eine große Hucke (Verhack), so daß kein Pferd durchkommen konnte. Wie er nun vor’s Holz kam, fuhren die andern eben mit ihren beladenen Wagen heraus und wollten heim, da sprach er zu ihnen: „fahrt nur hin, ich komme doch eher als ihr nach Haus.“ Er fuhr aber nur ein Bischen ins Holz und riß gleich zwei von den allergrößten Bäumen aus der Erde, die lud er auf den Wagen und drehte um. Wie er vor die Hucke kam, standen die andern noch da und konnten nicht durch, da sprach er: „seht ihr wohl, wär’t ihr bei mir geblieben, wär’t ihr eben so gerade nach Haus gekommen und hättet noch eine Stunde schlafen können.“ Er wollte

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_027.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)