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wem du’s hast, sonst gehts wieder verloren.“ „Ich will mich schon hüten,“ antwortete der Fischer, und warf den Fisch in sein Wasser hinab. Daheim war nun alles wieder in voriger Herrlichkeit, und die Frau in einer Freude über das Glück, aber die Neugierde ließ ihr doch keine Ruhe, daß sie nach ein paar Tagen wieder zu fragen anhub, wie es zugegangen wäre, und wie er es angefangen habe? der Mann schwieg eine Zeitlang still dazu, endlich aber machte sie ihn so ungeduldig, daß er herausplatzte und das Geheimniß verrieth. In dem Augenblick verschwand das Schloß, und sie saßen wieder in der alten Hütte. „Nun hast du’s, sagte der Mann, jetzt können wir wieder am Hungertuch nagen.“ „Ach, sprach die Frau, ich will den Reichtum lieber nicht, wenn ich nicht weiß von wem er kommt, da habe ich doch keine Ruhe dabei.“

Der Mann ging wieder fischen, und über eine Zeit so war’s nicht anders, er holte den Goldfisch zum drittenmal heraus. „Hör, sprach der Fisch, ich sehe wohl, ich soll in deine Hände fallen, nimm mich mit nach Haus und zerschneid mich in sechs Stücke, zwei davon gib deiner Frau zu essen, zwei deinem Pferd und zwei leg in die Erde, so wirst du Segen davon haben.“ Der Mann nahm den Fisch mit nach Haus, und that, wie er ihm gesagt hatte. Es geschah aber, daß aus den zwei Stücken, die in die Erde gelegt waren, zwei goldene Lilien aufwuchsen, und daß das Pferd zwei goldene Füllen bekam, und des Fischers Frau zwei Kinder gebar, die ganz golden waren.

Die Kinder wuchsen heran, und wurden groß und schön, und

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_434.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)